Gedichte zu Weihnachten (Seite 13)

Erst eine

Vernebelt sind die kurzen Tage,
und man vermisst den Sonnenstrahl.
Die Frohnatur stellt man in Frage.
Es flutet Werbematerial.

Man wird bestürmt mit kleinen Preisen.
Das Kaufhaus rückt ins Rampenlicht.
Es will uns jeden Tag beweisen,
ihr zählt zu meiner Käuferschicht.

Noch sind wir völlig uneinsichtig.
Wir horten unser Weihnachtsgeld.
Wir nehmen uns besonders wichtig,
bis irgendwann der Groschen fällt.

Die Kerze wird zum Dauerbrenner.
Erst eine ist im Element.
Jedoch die Vierte wird zum 'Renner'.
Unwiederbringlich: Der Advent.

Erster Advent

Gebändigt sind die Tannenzweige.
Und das Ergebnis ist ein Kranz.
So eine Art Geburtsanzeige
auf ihrem Weg zum Weihnachtsglanz.

Er bringt das Licht in jede Ecke.
Er ist bezaubernd, dennoch schlicht.
Er streckt sich nach der Zimmerdecke,
was uns sofort ins Auge sticht.

Die Tage üben sich im Schweigen.
Jedoch die City brodelt wild.
Man sollte ihr den Hintern zeigen.
So setzt man sich gekonnt ins Bild.

Die Kerze ist das erste Zeichen.
Und jeder freut sich, wenn sie brennt.
Wir können jedes Ziel erreichen
bei einer Einkehr im Advent.

In den Einkaufsgassen

Weihnachsschmuck in Einkaufsgassen.
Und die erste Kerze brennt.
Ellenbogen, Menschenmassen.
Und die Freude, heißt Advent.

Leise Weisen, Weihnachtslieder,
schmettert der Posaunenchor.
Das kehrt alle Jahre wieder.
Manchmal hat man Angst davor.

Glanzpapier und rote Schleifen.
Puppenkleider, Eisenbahn.
Von Parfum und Edelseifen
sind nicht alle angetan.

Tannenwedel, Lichterketten.
Glühweinduft am Weihnachtsmarkt.
Doch es droht den Innenstädten,
sicher bald ein Herzinfarkt.

Der Advent hat viel zu bieten.
Nachgefragt wird ein Präsent.
Es fehlt noch der Weihnachtsfrieden,
wenn die erste Kerze brennt.

Pakete

Der Weihnachtsmann schleppt die Pakete.
Und vom Computer ist die Rede,
vom IPhone und vom Internet,
vom Handy und vom Wasserbett.

Gefragt sind Plätzchen aus der Dose.
Für's Ski-fahr'n eine Unterhose,
und hausgemachtes Spritzgebäck
mit Schokoteil an einem Eck.

So vieles wäre aufzulisten.
Kurz später ist es auszumisten.
Nicht immer führt uns ein Präsent
zu dem erhofften Happy-End.

Ein Gutschein oder Geldgeschenke,
und Klunker für die Handgelenke,
die ziehen keinen in den Bann.
Die Schuld trägt nicht der Weihnachtsmann.

Schnapsideen

Gefragt sind keine Schnapsideen,
wenn mich der Weihnachtsmann beschenkt.
Ich werde ihm den Hals rumdrehen,
wenn er darüber anders denkt.

Die Wünsche soll er mir erfüllen.
Ich rechne nicht mit seinem Geiz.
Doch fängt er an, mich zuzumüllen,
verliert sein Handeln seinen Reiz.

'Sei nicht so kleinlich mit den Gaben.
Sonst kommt es ganz besch...den an.
Dann wirst du keine Zukunft haben.
Man kündigt dir, dem Weihnachtsmann.'

Noch bleibt dir Zeit, das Blatt zu wenden.
Ich warne dich, mach nichts verkehrt.
Sonst wird das für dich Böse enden,
du wirst des Besseren belehrt.

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