Die Sonne war fast am Untergehen,
kein Mensch konnte sie halten,
bald würde man sie nicht mehr sehen.
die Wände nur noch Hitze strahlten,
Es war zu schön, um ins Haus zu gehen,
selbst Fliegen und Käfer sich noch wärmten
und statt die Technik aufzudrehen,
alle vom Sommer schwärmten.
Jetzt ließ die Natur sich hören,
selbst von der Bäume höchsten Spitzen.
weil die Autos parkten, die sonst nur stören,
sah man rundum die Vögel sitzen.
Doch sie saßen nicht mal still,
das wär der Natur zuwider,
jeder pfiff, wie er kann und will
oder er sang Lieder.
Die Amsel pfiff sehr laut und froh,
sie pfeift sehr intensiv,
die dicken Spatzen sowieso,
als wenn sie jemand rief.
Die Rotschwänzchen, sehr rar geworden,
wippten ständig auf und nieder.
Die Stare dagegen in großen Horden
sangen niemals ihre Lieder.
Ein Fliegenschnäpper, laut Lexikon,
war‘ s, der dort trippelte schnell.
Man erkannte ihn von weitem schon,
sein gerolltes R war so grell.
Der Täuberich, vom Nest verbannt,
das Brüten war jetzt wichtig,
gurrte auf des Daches Rand,
pries, dass alles richtig.
Aus der Tanne dichtem Gefieder,
ohne dass man ihn sah,
klang es schnarrend immer wieder.
also war noch jemand da.
Ich habe beim Pfeifen mich nicht geschont,
der Mund wurde langsam trocken.
Als die Sonne nun wich dem Mond,
machte ich mich auf die Socken.
11.09.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann