Gedichte über Vögel (Seite 69)

Vogelgesang

Vogelgesang

Was ist sie so selten
Diese Idylle im Garten
Der Himmel mit bizarrem Wolkenspiel
Zwischendurch lugt mal die Sonne hervor

Und so herrlich dieses Konzert
Von Amsel, Grünfink, Blaumeise
Unermüdlich singen sie
Ihr wunderbares Lied

Augen schließen
Und entführen lassen
Von diesem Gesang
In eine heile Welt

Eine heile Welt
Die leider nicht mehr so heil
Aber für diesen kleinen Moment
Dankbar sein für diese Idylle

Alles rundum einmal vergessen
Für diesen einen Moment
Nur diesem Gesang lauschen
In sich ruhen und nur hören

© Ingelore Jung
7. Mai 2023

Der Ziegenmelker

Der Ziegenmelker dringt ans Ohr,
jetzt in der Dämmerstunde.
Ist heimisch noch in manchem Moor.
So heißt die frohe Kunde!

Zeigt sich als stiller Geist der Nacht,
fängt Beute stets im Fluge.
Im Herbst, er früh auf Abschied macht,
zieht mit dem Vogelzuge.

Er jagt begierig manch Insekt,
mit aufgeriss´nem Schlunde.
Das Tagwerk ihn doch eher schreckt,
gern ruht er Stund´ um Stunde.

Als Bodenbrüter unscheinbar,
sein Nest zumeist im Tarnung.
Ist sein Gelege in Gefahr,
agiert er ohne Warnung.

Sein Lebensraum, der Obhut galt,
steht nun auf roter Liste.
Wo er nicht mehr, in Moor und Wald,
man ihn doch sehr vermisste!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023

Amseln auf Nahrungssuche für den Nachwuchs

Zwei Amseln fleißig picken,
die Köpfchen dabei nicken
auf der Suche nach nem Wurm -
droben auf dem Kirchenturm
haben sie ein Nest gebaut,
in dem,s zugeht ganz schön laut
und wo fünf Vogeljungen
ergreifen mit Schnäbeln, Zungen,
was die Eltern darbringen -
der Vöglein Schreie klingen
schrill - tief ins Ohr sie dringen,
mit misstönendem Singen
sie Mittagsruhe stören,
Kreischen ist weithin zu hören,
doch das nimmt man in Kauf gern,
Zwitschern löst bald ab den "Lärm".

Der frühe Vogel

Der frühe Vogel fängt den Wurm,
bei Regenwetter, Schnee und Sturm,
bringt er das Essen heim ins Nest,
wo er es sich dann schmecken lässt.
So ist er immer nur am Fressen
und sein Gewicht? Hat er vergessen;
sein piepen pfeift ganz ungesund,
seit Wochen ist er kugelrund.
Jetzt ist er langsam, wohl genährt
und kommt mit Butter auf den Herd.

@zeilenkleister

"Lasst mir ja meine Beete gehen!"

„Lasst mir ja meine Beete gehen!“

Am Morgen seh' ich schon, sie BEIDE:
Amselmutter, Amselvater.
Wer – wie sie jetzt – viel Hunger leide,
Sucht Futter – auf der Hut vorm Kater.

Sie wühlen ständig in allen Beeten
Suchen dort nach Würmchen, Maden.
Doch Hochbeete – nicht zu betreten!
Das Scharren führt zu großem Schaden.

Morgens geh' ich zu BEIDEN hin,
Sage zu ihnen, ruhig im Stehen:
„Das Wühlen ist für Pflänzchen schlimm,
Lasst mir endlich die Beete gehen!“

Tatsächlich, ja, man gaubt es kaum
Lassen von Beeten sie die Schnäbel,
Fliegen zum Nachbarn, dann zum Baum,
Verschwinden bald in Dunst und Nebel.

Dennoch erklingen abends Lieder,
Erfreuen uns mit viel Gesang.
So singt der Amselvater wieder,
Begleitet uns ein Leben lang.

©Hans Hartmut Karg
2023

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