Gedichte über Vergangenheit - Seite 42

Wo bin ich ?

Wo komm ich her
ich weis nicht mehr
Du auch nicht alle Ihr
viel zu lange ist es her
sind wenig Erinnerungen
trotz vieler Tage

Ein bunt Gemisch was so im Kopf
das Heut schwimmt obendrauf
darüber liegt der Dunst der Wünsche
für all die nächsten Tage Wochen

Kanns auch nicht umfassend sagen
wo ich jetzt bin an diesem Tage
weis nicht was kommt
kanns nur erahnen
was das Leben bringt

Dann lebe lieber doch im Jetzt
Vergangenheit ist fast schon weg
Die Zukunft liegt im Nebel noch

EnTR 26.09.2018

So viel zu sagen hattest du,
ja, du hattest die Lust dazu,
wolltest so vieles an mir erfahren.
Doch jetzt aus der Stille herauszuragen,
würdest du nicht wagen.

Dann frag auch nicht wie's mir geht,
frag nicht, wie's um mich steht.
Du solltest erstmal Altes sagen,
statt Neues aus dem Nichts zu fragen.

Und jetzt mokier dich nicht darüber
und denke, du stündest über allem drüber.
Nein, scheu dich nicht schon wieder,
und versinke nicht in alte Lieder.

Sag nicht einfach irgendetwas,
um danach in Schweigen zu verharren.
Sag lieber gar nicht etwas,
um mit Stolz nichts gesagt zu haben.

Denn ich werde dich konfrontieren
und zwar ein Leben lang
und solange du nicht sprechen kannst,
hörst du nie mehr einen Klang.

Jacob Seywald XIII

Unvermisst in der Menschenmenge,
Alles so fremd und so wohlbekannt,
wandre ich einsam durchs Gedränge
-ein heimatstädtischer Debütant !

Ich fühl jetzt die vergangene Zeit,
dieser Mix, der Rhythmus, die Sprache.
Jetzt suche ich die Vergangenheit
In Straßen, sogar in der Brache.

Ein wenig fühl ich mich selber fremd,
ein Wechsel von Spannung zu Neugier.
Manch Altes finde ich eingeklemmt,
so schenkt mir die Zeit ein Souvenir-

Die Zeit ist mehr als nur Dimension.
Sie ist Rahmen und Inhalt zugleich.
Wir sind Teil ihrer Variation
Doch wir mühen uns mit dem Vergleich.

Berlin, D, 17.08.2018

Ich sitze hier im Sonnenschein
Mit der Gitarre auf meinem Bein
und die Erinnerungen an die Vergangenheit
Es verlief doch alles ganz fein
doch warum bin ich dann so allein
und wie kam es bloß nur soweit

Mir geht es gut
Ich bin gesund
Doch fühle ich in meinem Seelengrund
Diese Leere, schaue ich auf alles zurück

Ich dachte: Ich würde alles verstehen
Ich müsste nur meinen Pfad weitergehen
doch jetzt füllen Tränen meinen Blick
Schaue ich auf die Vergangenheit zurück

Kann ich es nicht verändern
Oder die Zeit zurückdrehen?
Muss ich weiter schlendern
und weiter dabei zusehen
auf das Leben, in dem ich alles verlor
und ich wünschte, es wäre wie zuvor

Doch es gibt für nichts mehr ein Zurück
Nur mehr diesen trostlosen Rückblick.
und ich bleibe weiterhin allein
mit der Gitarre auf meinem Bein