Alte Jacken sind wie Eselsohren,
über die sich jeder amüsiert,
man hat sie aus Verseh'n geboren,
zufällig beim Lesen arrangiert.
Doch zu jeder richt'gen Leseratte,
gehört nun mal `ne alte Jacke,
gemütlich schmökern in 'nem Wolleflor,
erhebt den Geist und steigert den Komfort.
Jedoch allmählich mit der Zeit,
schlottern die Ärmel auch schon weit,
weil man sich in ihr wohler fühlt,
wenn man in den Folianten wühlt.
Schön bequem und ausgebeult,
treu sie ihren Zweck erfüllt,
es ist die Patina, die sie so ehrt,
perfekt passt sie zum Steckenpferd.
Kriegst du langsam graue Haare,
doch auch sie kommt in die Jahre,
wärmt sie dich noch immer prächtig,
hält dich warm, auch mitternächtlich.
Ganz abgewetzt ist sie zuletzt,
zu Weihnachten schenkt man dir jetzt,
aus dem großen Ausverkauf,
eine neue woll'ne Haut.
Die Altgediente schaut beleidigt drein,
du machst das mit, nur so zum Schein,
denkst: wart`, wir geh'n in meine Klause,
dort sind wir beide doch zuhause.
Rei©Men