Gedichte über Tiere - Seite 37

Nun bist du fort

Damals sah ich dich sitzen in diesem viel zu kleinen Käfig,
ohne Essen und Trinken,
ohne Liebe und Geborgenheit,
gebissen hast du jeden,
nur ich durfte an dich ran,
ich nahm dich mit zu mir nach Hause,
und dein Leben fing von da an .

Wir verbrachten die tollsten Jahre,
gabst mir trost in schweren Zeiten,
hast viel unsinn gemacht,
mir auch kummer vollbracht,
was das innige stärker machte.

Du warst noch nicht alt,
und auch nicht sterbens krank,
brachte dich zum Arzt,
weil Schmerzen du hattest,
doch was danach kam,
kann ich immer noch nicht begreifen.

Von der einen Minute zur anderen,
war dein leben schon dem Ende nah,
grosse Schmerzen hattest du,
doch du wolltest meinen Schmerz lindern,
schlecktest meine hand,
um dich von mir zu verabschieden,
und ich musste dich los lassen,
ohne wirklich zu begreifen,
warum.......

Nun bist du fort,
der Schmerz ist so gross,
ich vermisse deine Unsinns-spielchen,
ich vermisse das schlecken deiner zunge an meiner Hand,
du bist so weit weg,
es tut so weh.

Doch ich weiss,
du musst nicht mehr leiden,
gehoppelt bist du über die Regenbogenbrücke,
ich werde dich nie vergessen,
du bist das tollste was ich je hatte.


Bitte vergiss auch nicht mich


glg silke

Wenn bleich der Mond am Himmel steht,
ein kalter Wind vom Moor her weht:
in solchen Nächten bleib zuhaus!
Denn sie, sie kommen dann heraus.

Erst hörst du - und dir wird schon bang -
nur ihres Führers Leitgesang.
Dann stimmen auch die andern ein;
der Klang geht dir durch Mark und Bein.

Du weißt, es ist kein Märchen bloß:
Die Werwölfe sind wieder los!
Sie schrecken nicht die Tiere nur;
auch Menschen sind sie auf der Spur.

Im Rudel sind sie auf der Jagd;
sie suchen Beute, bis es tagt.
Schon manchen aus dem Dorf hat tot
gefunden man im Morgenrot.

Drum schließ dich gut zuhause ein
und laß umsonst sie draußen schrein!
Erst wenn die Nacht vorüber ist
und du vor ihnen sicher bist,

die Sonn' im Osten sich erhebt,
kein Werwolf mehr als Werwolf lebt,
ein Mensch wie du und ich ist, dann
vertrau dich ihnen wieder an!

Zu Pferde,
Fliegend über die Erde.
Pferdchen lauf geschwind,
Im Rücken den Wind.
Ein Baumstamm schwer,
Liegt im Wald umger.
Pferdchen will springen,
Es wird ihm gelingen.

Wie ein göttlich´ Wesen,
Springt es über Wiesen.
Die galoppierende Liebe.
Ja, nur die wird siegen.

Die Sonne geht unter,
Das Pferdchen noch immer munter.
Jedoch langsamer es wird,
Schritt für Schritt.

Die Sterne sehen
Und nicht weiter gehen.
Hungrig es ist
Und grünes Gras frisst.

Nachts legt es sich schlafen,
Gewärmt von den Schafen.
Pferdchens Decke sind Sterne,
Welche leuchten in der Ferne.

Nun wird es träumen,
Nichts versäumen.
Am morgigen Tag fit,
Für den alltäglichen Schritt.



Daniela Greißl, 18.06.2011