Gedichte über Tiere (Seite 352)

Eine Spitzmaus gelangt ins Haus

Eine Spitzmaus
kam ins Haus,
sagte sich,
hier bleibe ich,

es ist nett
und ein Versteck
finde ich
sicherlich,

sah einen Schrank,
der offen stand,
lief hinein,
richtete sich ein,

nagte dann noch
in die Seite ein Loch,
sah dadurch genau,
wenn die Hausfrau

Essen stellt auf den Tisch,
wusste, da bleibt was für mich.
Wenn die Frau geht raus,
nutzt die Spitzmaus das aus,

holt sich ins Versteck
was ihr schmeckt.
Doch irgendwann war es vorbei
mit der Schlemmerei,

denn die Frau eine Katze
sich anschaffte.
Die Maus verließ ihr Versteck
und rannte schnell weg.

Der Maulwurf außer Rand und Band

Der Maulwurf, allen schon bekannt,
ist wieder außer Rand und Band.
Er schlägt ein Rad, ist voller Freude,
denn die Maus besucht ihn heute.

Die beiden woll'n spazieren geh'n,
gemeinsam ein paar Runden dreh'n,
im Hügelheimer Wiesengrund,
am Abend noch, zu später Stund'.

Des Maulwurf's Herz vor Glück schon lacht,
er hat an alles heut' gedacht,
begrüßt gestylt die Mäuse-Dame:
"Gestatten, Pauli ist mein Name !"

Zu den Gesängen

Zu den Gesängen

Zu den Gesängen des Amselmannes
Trinke ich Traubensaft, direkt gepresst,
Denn der Vogelvater, der kann es,
Weil er mich in Kontakt treten lässt.

Anders wäre mir der Spätnachmittag
Unerklärliche, widrige Wesenheit,
Weil ich diese tägliche Stimme mag,
Ein Teil meiner Glückseligkeit.

Solch ein kleines Lebenwesen
Hat eine gar mächtige Stimme.
Dabei bleibt seine Melodik erlesen,
Gleichlautend, kräftig, ohne Getrimme.

„Was man kann, das kann man halt!“
Gibt uns die Fauna wiederholt bekannt,
Denn der Gleichklang ohne jede Gewalt
Erzeugt Harmonie hier im Gartenland.

©Hans Hartmut Karg
2024

*

Der Grottenolm

Der Grottenolm ist ein armer Wicht,
blind, sieht er kein Sonnenlicht,
verbringt seine gesamte Lebenszeit
abgeschieden in völliger Dunkelheit.

Auch eine Schönheit ist er nicht,
farblos und ohne niedliches Gesicht.
Nach Fortpflanzung ihm selten der Sinn steht,
nur alle paar Jahre er Eier ablegt.

Seine natürliche Heimat ist der Balkan,
wo man ihn trifft in Gebirgshöhlen an.
Nach Deutschland wurde er eingeschleppt,
hält sich auch nur mehr schlecht als recht.

Es sind auch nur noch sehr wenige da,
somit ist ihr Vorkommen in Gefahr.
Will man ein Exemplar sehen,
muss man sich in den Harz begeben.

Eichhörnchen und die Nüsse

Eichhörnchens liebster Aufenthalt
ist der heimische Wald,
wo auch wachsen die Büsche,
an denen reifen Haselnüsse,

diese warten im Herbst darauf,
dass die Eichhörnchen tauchen auf
und wenn sie Nüsse sehen,
die sehr gerne mitnehmen,

als Vorrat überall verstecken,
um sie später zu fressen.
Finden sie aber nicht alle Nüsse,
wachsen dort vielleicht neue Büsche.

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Der Maulwurf außer Rand und Band

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Eichhörnchen und die Nüsse