Gedichte über Tiere - Seite 254

Man muss auch gönnen

Der Rasen gerade eingesät,
da fallen sie ein, die Spatzen.
Ob sonne, Regen, früh bis spät,
picken sie dort und schwatzen

Viele sind ´s, die sonst nur einzeln kommen.
Sie picken hungrig auf die neue Saat.
So als hätten sie den Ruf vernommen:
„Hier werden alle Spatzen satt!“

Nein, ihr freches, hungriges Gefieder
so haben wir freilich nicht gewettet!
Nur durch Verscheuchen hin und wieder
wird die Einsaat noch gerettet.

Kein Futterneid, man muss auch gönnen!
Der Mensch in seinem gute Drang,
der sagt: „Man muss auch gönnen können!“
ein feiner Zug, na Gott sei Dank!

Ein kleiner Vogel, Namens Piep,
der hatte seine Frau sehr lieb.
Da kündigte sich Nachwuchs an,
da dachte Piep der Vogelmann,
jetzt wird es Zeit ein Nest zu bauen,
ich will mal nach dem Baustoff schauen.
Im nahen Garten gibt es Zweige,
doch auch die Katze, Vogelleide.
Sie würde Piep, dass war ihm klar,
verspeisen schnell, wenn das geschah,
dann würde seine Frau die liebe,
getrieben von der Liebe Triebe,
wohl einen anderen Piep sich nehmen.
Das würde unseren Piep sehr grämen.
Da sah er, freu ein Vogelhaus
und war aus allen Nöten raus.
Die Moral von diesen Zeilen,
mach langsam,
brauchst nichts übereilen.

©Ingrid Heuwers

Tierwohl

Wer will das alles genau wissen,
Was mit der Kuh jetzt bald geschieht?
Wer wird das alte Tier vermissen,
Das zehn Jahre um uns bemüht?

Sie wird bei uns hier nicht geschlachtet,
Man hat sie nach Fernost verkauft,
Wo Tiere oft weniger geachtet,
Weil mit dem Geld man Leben kauft.

So geht es auf mühsame Reise,
Zehntausend Kilometer weit,
Denn dort erzielt man beste Preise –
Ums Tierwohl ist es niemand leid!

So manches Tier kommt da tot an,
Verhundert oder auch verdurstet.
Das interessiert dort keinen Mann,
Hauptsache, alles wird verwurstet.

Halbtot werden sie abgestochen,
Welche die Durstfahrt überlebt,
Haben voll Angst das Blut gerochen,
Wo man sie nun brutal angeht

Und leidend sie zu Tode kommen,
Soweit sie's nicht zuvor schon sind,
Hat ihnen den Respekt genommen,
Weil sie doch nur Schlachttiere sind.

Beendet doch den fiesen Mord,
Schlachtet die Tiere hier bei uns!
Schafft sie nur mehr gefroren fort,
Entlastet Tierärzte – und uns!!!

In Kühltransporter passt auch mehr,
Die Tier muss man doch nicht quälen,
Sonst hat es Tierwohl wirklich schwer,
Wo es auf Mitleid nicht kann zählen!


©Hans Hartmut Karg
2019

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