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Gedichte über Sonstiges - Seite 7


Richtfest

Es ist schon mal vorgekommen,
dass sich jemand vorgenommen,
dass notfalls auf allen vieren,
er ein Haus will grundsanieren.

Das kam für uns nicht in Frage,
altes Haus birgt Wehgeklage,
über all das Zeug was rostet,
ganz zu schweigen, was das kostet.

Drum ein Grundstück auserkoren,
auf dem die Idee geboren,
dass ein Wald für uns vernichtet
und als Haus hier aufgerichtet.

Aus dem Plan ist Tat geworden
und zur Hilfe eilten Horden,
um zu schachten und zu buddeln,
oder mit der Katz zu knuddeln.

Zu aller erst, ein Brunn' muss  her,
das ist recht leicht, ist gar nicht schwer,
mit Erdbohrer und Muskelkraft
ist die Arbeit schnell geschafft.

So dachten wirs in Theorie,
da hörten wirs schon hihihi,
mit Regen, Lehm und etwas Stein,
kommst du nur schwer ins Erdreich rein.

Am Ende ist es doch geschafft,
das Wasser fließt mit 6 bar Kraft
und vor mir liegt, was für ne Qual.
das ganze jetzt noch 7 mal.

Ohne großes Federlesen,
ist es Nachbar Lutz gewesen,
der ein Stromkabel uns lieh,
prall gefüllt mit Energie.

Körperkraft und eigner Spaten,
aus der Puste kaum geraten,
war es dann die Polizei,
die zur Hilfe kam herbei.

Essen, Trinken, gute Worte,
Kaffeepause, frische Torte
und weil ihrs benutzen müsst,
sagt er, hier noch ein Gerüst.

Baggerfahrer wenn es regnet,
ist mit einem Dach gesegnet,
während nass bis auf die Haut,
wer im Regen Häusle baut.

Ein Quartier wir ham bezogen
und dort wohnt doch ungelogen,
eine, so wie ich es seh,
tolle, fleißig, gute Fee.

Sie wäscht Wäsche, fährt die Kinder,
Abends wird sie zum Erfinder,
wenn es heißt, was kommt jetzt frisch,
für die Meute auf den Tisch.

Und dann ganz plötzlich stand im Sand,
mit einer Schaufel in der Hand,
nicht nur zum spiel'n, das war schneller  klar,
der Maik, weil ihm langweilig war.

Ein Schippe- Schubkarre Gespann,
das zeigen wollte was es kann,
gemeinsam haben wir begonn',
231 Tonn'.

Vom nassen Sand  und feuchtem Kies ,
wie es laut Wiegekarte hieß,
tagein tagaus ganz ohne Streik,
mein Vater und der Lehrling Maik.

Braucht ihr Hilfe? Ja wir kommen,
jeden Stress auf sich genommen,
aufgebrochen kurz nach 4,
auf dem Weg zu uns ins hier.

Im Gepäck die Arbeitssachen,
es gibt immer was zu machen,
Manfred und die Monika,
Straßen frei, wir sind gleich da.

Was wir heut hier vor uns sehen,
ist nicht über Nacht geschehen,
es sind vieler Hände Taten,
die hilfreich zur Seit uns traten.

Hier entsteht nicht nur ein Haus,
in dem wir geh'n ein und aus,
lachen, streiten, lieben, weinen,
als zuhaus  wirds uns vereinen.

Ganz ganz doll liegt uns am Herzen,
Sand geschippt bis Rückenschmerzen,
unsre Eltern sind nicht alt,
sie sind unser Rückenhalt.

Das was hier steht, bau'n wir ließen,
deshalb woll'n wir jetzt begießen,
darum sind wir schließlich hier,
unsern Rohbau mit viel Bier.
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Eisnacht

Nur mit Mühe halte ich diesen Stift mit dem ich dies niederschreib,
vorher noch vom Fieber heiß, ist mir nun wieder kalt.
Es muss vom Stift kommen, sagt mir mein Gefühl,
denn leg ich ihn beiseite ist mir nicht mehr kühl.
Doch kaum mag ich nur ans Schreiben denken,
wird hinter diesen kalten Wänden aus Stein,
jeder Tropfen Wein,
der mir um die Finger fließt zu Eis in meinen Händen.
Gerade habe ich das letzte Glas getrunken,
da bin ich auch in tiefen Schlaf gesunken
und nur innerhalb paar Sekunden in eine andere Welt verschwunden.
Ich sah mich an einem Ort wo weder Baum noch Gras,
nur ein trüber Wind mich umgab,
anbetend vor einem Grab auf welchem ich meiner Frau Namen las.
Der Trauer entflammte Wut in meinem Herz, welche brannte wie Glut
und so fing ich mit graben an, gefühlte 21 Jahre lang.
In dem Sarg jedoch fand ich nichts,
was von meiner Frau übrig ist ausser ihren Stift.
Wie ich nach ihm griff wurde aus Ebbe Flut
und die leblose Steppe füllte sich mit Blut.
Mein Gehirn erfror weshalb ich das Rennen vergaß,
so drückte mich die rote Welle ins Grab.
Für Sekunden aber wurde mir Kraft gegeben
in meinem Geist nochmal einstige Nacht zu erleben.
Ich sah sie lächelnd in ihrem leuchtendem Kleid,
lang ist es her doch nie vergess ich die Zeit,
als sie betrunken einbrach in den gefrorenen Teich.
Das Blut welches mich umgab schmeckte nach Wein
und mein Verstand, sowie der Himmel verschwamm.
Doch mein Stift schreibt aus meinem Geist,
über jenen Traum
aber wachte ich nach ihm nie wieder auf . . .
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