Gedichte über Sonstiges - Seite 56

Vielleicht will ich ein anderer sein,
ein Mann ohne Tadel.
Vielleicht muss ich dieser hier sein,
ein Mann ohne Adel.

drug

Eine kleine Wurst hat Hunger.
Im Nu eilen ihr zur Seite, Butter und Brot.
Sie fällt in einen tiefen Schlummer.
"Ohne Kummer."

Ich wollt, ich wäre eine Wurst.
Dann hätte ich jetzt nur noch Durst.

Stille!
Das Nichts ist Alles.
Kälte kneift in den Wangen,
Raureif hat ganze Arbeit geleistet,
überall glitzert es wie Sternenstaub:
Wind lässt das Schilf flüstern!

Ich schicke meine Gedanken auf Wanderschaft,
schaue den Wellen beim Schaukeln zu,
erschrocken suchen zwei Enten das Weite,
flüchten schnatternd ins Schilf:
....und das Schilf flüstert!

Langsam versinkt die Sonne am Horizont,
der Himmel verfärbt sich orangerot,
Abendstimmung macht sich breit,
Glück kann manchmal so einfach sein:
.......und das Schilf flüstert immer noch!

Vor Monaten, ganz unerlaubt,
wurde eine Stunde mir geraubt,
der Tageslauf geriet ins Wanken,
konnt` dafür länger Sonne tanken.

Doch ein Wunder wurde wahr,
ab heute ist sie wieder da,
lang` hab` ich nach ihr gesucht,
dabei manchen Tag verflucht,

Hab` gar nicht mehr daran geglaubt,
denn Zeit so langsam auch verstaubt,
Umstellung von Hü nach Hott,
bringt Menschen aus dem Alltagstrott.

Man fragt sich dann, was soll der Mist,
konnt`s nicht so bleiben, wie es ist,
nachweislich hat es nichts gebracht,
nur, das manch einer `drüber lacht.

Das muss der Mensch noch lernen

Wenn du lachen möchtest
...Dann lache...
Wenn du weinen möchtest
...Dann weine...
Jede Regung in deinem Gesicht
lässt dich menschlicher erscheinen
Die meisten Menschen
tragen ihre alten Lasten
mit in jeden neuen Tag
Lege sie in eine Steinschleuder
und versinke sie in ein tiefes Meer


© Käte Micka


Käti Micka