Gedichte über die Sonne - Seite 116

-1-
Unternehmungslust

Zwei Kätzchen, schön anzusehen
mit ihrem blütenweißen Fell,
den Kopf Richtung Himmel drehen,
die Sonne strahlt herab ganz hell -
die Augen leuchten blitzeblau,
der Himmel spiegelt sich darin,
sie glitzern wie der Morgentau,
beiden Kätzchen steht bald der Sinn
nach Abenteuern, großem Spaß,
sie springen, schlagen Purzelbaum,
geben beim Rennen noch mehr Gas
und genießen ihren Freiraum.

-2-
Die Sonne im Herzen scheint
vor Glück man Tränen weint,
der "innre" Garten erblüht,
man gute Laune versprüht
es gibt kein einzig Murren,
hört katzengleiches Schnurren,
das eigener Kehle entweicht,
das Leben nimmt man leicht.

Ständig wir schwitzen,
sogar im Sitzen
Schweiß perlt von der Stirn,
heiß läuft unser Hirn,
Kleidung am Leib klebt,
man vor sich hinlebt
benommen und schwach
und hält sich kaum wach,
das Denken fällt schwer,
der Kopf ist wie leer
erst wenn naht die Nacht
das Herz einem lacht,
der Leib jetzt abkühlt,
besser man sich fühlt
zurück kommt die Kraft
man kriegt was geschafft,
macht zum Tag die Nacht
bis der Morgen graut,
doch das einen umhaut,
müder als zuvor
braucht man nen Doktor,
der einen krankschreibt,
man dann im Bett bleibt,
bis zum Abend ruht
und erst dann was tut ...

Sonntagmorgen, Sommerwetter,
so ein Tag macht alles netter.
Kaffeeduft dringt in die Nase,
ein paar Blumen in der Vase.

Barfuß auf dem Rasen streifen,
nach Johannisbeeren greifen.
Die sich rot und saftig zeigen,
schon im sommerlichen Reigen.

Tief geatmet durch die Lungen,
Herz, von purer Kraft durchdrungen.
Klare Sicht und laue Brise,
nichts von Kummer oder Krise!

Mit der Welt und sich im Reinen,
ein paar Spiele, für die Kleinen.
Fahrradtour, ein wenig Wandern,
Glücklich sein, wie all die andern.

Badespaß, den Grill genießen,
Radler in ein Bierglas gießen.
Muße um sich neu zu erden,
das manch Wünsche wirklich werden.

Ein paar Stunden zum Entspannen,
die wir doch wie neu gewannen.
Jetzt in diesen schönen Zeiten,
die der Sommer mag bereiten!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2023

Alles lechzt und möchte trinken,
durstverzehrt das nahe Feld.
Selbst die Spatzen, Drosseln, Finken,
ach, es rettet sie kein Geld!

Wasser, Quelle unser Leben!
Schon manch Brunnen leer und still.
Würde es nur Regen geben,
den man gern ertragen will!

Doch es ist seit Wochen trocken,
manches Dorf ein Wüstenort.
Gab der Frühling ein Frohlocken,
ist gar vieles nun verdorrt!

Und so gilt es zu kapieren,
Wasser ist ein Luxusgut.
Das wird alle dann verlieren,
wenn es nicht mehr regnen tut.

Wälder brennen, Flüsse, Bäche,
nur noch Rinnsal, rettungslos.
Alles welk und voller Schwäche,
was von Wuchs, doch einst famos.

Alles lechzt nun im Erwarten,
das nur etwas Regen fällt.
Für den Mensch, das Feld, den Garten,
etwas Regen braucht die Welt!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2021