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Gedichte über Sex und Sexualität - Seite 14


Holla die Waldfee! (oder) 1. kommt es anders als 2. wie man denkt! (FSK 18)

Es beginnt der Tag wie all die ander'n,
der Wecker klingelt und ich stehe auf,
doch dann freue ich mich auf das Wandern,
ganz nach oben zum Gipfelkreuz hinauf.

Durch's Frühstück gestärkt, die Brotzeit gepackt,
fest sind sie geschnürt, die Wanderstiefel,
ein Ast hat schon unter dem Schuh geknackt,
vorbei an Hof, Wiese und Heu-Hiefel.

Schnurstracks in die unberührte Natur,
die Menschen, den Lärm hinter sich lassen,
doch mein Herz stockt, was geschieht hier mir nur?
Du! ...lässt die Frau meiner Träume verblassen.

Dein Lächeln, dein Grübchen, die Zähne weiß,
deine Augen strahlen ehrlich mich an,
Gänsehaut! ...gleichzeitig ist es mir heiß,
ich bin wie gefangen in deinem Bann!

Die Strähne vor'm Auge bläst du kess weg,
doch sie fällt zurück und schmückt dein Gesicht,
auch sie wegzustreichen hat keinen Zweck,
sie spürt deine Scheu, es kümmert sie nicht.

Gott! Deine Schönheit macht mich atemlos,
ich kann meinen Blick nicht von dir nehmen.
Es pocht mein Herz und es regt sich mein Schoß,
könntest du's sehen, müsst' ich mich schämen.

Doch dir - ich möcht' die Hoffnung kaum wagen -
geht es so ähnlich wie mir es mit dir,
durch's Shirt seh' ich nicht nur dein Herz schlagen,
die festen Knospen verraten es mir.

Auch zarte Röte auf deinen Wangen,
scheint nicht von Anstrengung her zu rühren,
sie unterstreicht lieblich dein Verlangen,
dass wir uns gegenseitig berühren.

Niemals zuvor habe ich sowas gespürt,
Ergebenheit, Liebe, Verlangen, Scham
und was mich daran am meisten berührt,
wir wissen, Amors Pfeil traf uns wirksam.

Wir gehen gemeinsam den Weg entlang,
dein Duft weht herüber, der mich betört,
deine Hand findet meine, mir wird bang,
meine Gedanken, Wünsche - unerhört!

Du ziehst mich ein Stück abseits des Weges,
hinter ein Wäldchen auf eine Lichtung,
hier weht kein Lüftchen, wenn nur ein reges,
blickdichte Bäume in jede Richtung.

Deine Augen schauen in meine tief,
mit Scheu, mit Angst, mit Lust, mit Verlangen,
mit Hoffnung, dass Liebe uns zu sich rief,
Tränen laufen uns über die Wangen.

Du streifst das T-Shirt über deinen Schopf,
ich schwör' solch' Schönheit hab' ich nie erblickt,
du bist ein Engel vom Fuß bis zum Kopf,
wir sind die Kleidung los, der Welt entrückt.

Bislang ist kein einzig Wort gefallen,
doch ich kenn' deine Stimme - 'ne schöne!
ich höre sie in meinem Ohr schallen,
dein scheu-zartes, lustvolles Gestöhne.

Der Berggipfel wird heute nicht erreicht,
doch wir sind so weit darüber hinaus
geflogen und fühlen uns immer noch leicht!
Dies schlüpfrig' Gedicht ist jetzt besser mal aus.


Thomas
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5 x 6 = ?

Vielleicht noch fünf mal Sex im Jahr,
ist das nicht wirklich sonderbar?
Gut, jedermann weiß mit der Zeit
weicht Liebeslust dem Alltags-Leid.

Gelegenheiten werden rar,
wegen der lieben Kinderschar
und was damals als Schönstes galt,
wird ihr zur Pflichterfüllung bald.

Sollte es sich mal ergeben
sich der Wollust hinzugeben,
weil's grad' der Alltagstrott erlaubt,
wird sofort wild geliebt! - Wer's glaubt?!

Auf Knopfdruck funktioniert das nicht!
Spontanität wie weggewischt,
lieber mal Füße hochlegen
als sich der Lust hinzugeben.

Verschwunden ist die früh're Lust,
verschüttet unter Alltagsfrust,
vergessen ist die Leichtigkeit,
Kleinigkeiten führen zum Streit.

Der Mann fühlt sich gleich abgelehnt,
weil sie ihn müde nur angähnt,
denn er ist allzeit stets bereit,
fast süchtig nach der Zweisamkeit.

Für sie ist's schön, keine Frage,
doch nicht während ihrer Tage.
Auch dann nicht wenn der Kopf grad' pocht,
wird eben mal schnell "eingelocht".

Das geht nur wenn die Stimmung stimmt,
wenn er sie zart zur Seite nimmt,
ins Zimmer führt mit Kerzenschein,
natürlich muss es sauber sein.

Doch das Zuhause ist belebt,
'ne Kinderhand am Kühlschrank klebt,
hoffentlich aus Schokolade
oder dunkler Marmelade...

Überall herrscht das Chaos pur,
von Ordnung leider keine Spur,
keine Chance mal nebenher
aufzuräumen für guten Flair.

Obwohl sich beide noch lieben,
wurde die Liebe vertrieben,
jeder tut's Beste was er kann,
halt sie als Frau und er als Mann.

Er würde gern, darf aber nicht.
Sie kann nicht ohne Kerzenlicht.
Er denkt sie würde ihn hassen.
Sie fühlt sich allein gelassen.

So findet er Bestätigung,
bei 'ner anderen, schön und jung.
Die Stimmung passt bei ihrem Chef,
Romantik pur bei jedem Treff.

Halten beide doch zusammen,
schützen sich vor Liebesflammen,
die von "außen" lodernd locken,
bleibt er traurig und sie trocken.

Sind dann die Kinder aus dem Haus
- so sieht der beiden Hoffnung aus -
wird aufgeräumt und Zeit gibt's viel,
für's lang vermisste Liebespiel...

...wenn dann sein bestes Stück noch kann,
er noch attraktiv ist als Mann,
und die Gesundheit es zulässt,
dann wird's Leben wieder ein Fest.

Fünf mal sechs ist dreißig, na klar,
ab jetzt geht's Berg ab Jahr für Jahr.
außer ihr habt für euch erkannt,
das Zweisamkeit stärkt und entspannt.

Thomas
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