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Gedichte über Sehnsucht - Seite 292


Online Dating

Lieber schmerzlich als nie geliebt zu haben
Hört man oft nach schweren Trennungstagen

Aber welchen Rat könnt ihr mir geben
Wenn man bisher nie geliebt hat
Und man einsam reist durchs Leben
Wie ein Fahrrad mit nur einem Rad

Mein Leben lang bin ich schon allein
Und setze ich vor die Tür, meinen Fuß
"Bald wird schon jemand bei dir sein"
Höre ich es schon wie einen Morgengruß

Du musst dich doch nur um Eine bemühen
Für jeden Topf gibt es irgendwo einen Deckel
Du musst nur deinen Charme versprühen
Höre ich den Mist aus dem Sprichwortsäckel

Ich habe mich bemüht
Habe mich abgemüht
Doch es kam niemals zu `nem Rendevous

Weder die Gärtnerin
Oder dann späterhin
Die Schönheit am Klavier stimmten dem zu

Einmal sah es dann fast danach aus
Ich traf sie beim Spielen im Internet
Wir chatteten über die Nacht hinaus
Sie fand mich freundlich und sehr nett

Zu nett, wie sie es später schrieb
Sie hatte Angst mich zu verderben
Hatte sie mich als Freund doch lieb
Darum sollte ich nicht weiter werben

Zwei Jahre sind seitdem verstrichen
Seit unserem ewigen Freundschaftspakt
Ich hoffe, sie gehört nun zu den Glücklichen
Seitdem haben wir nämlich keinen Kontakt

Ich blieb dennoch dem Internet treu
In Bars habe ich einfach zu große Scheu

Bei Onlinedating Portalen
Suchte ich dann mein Glück
Zuerst musste ich mich aalen
Durch die Fragen Stück für Stück

Die Fragen habe ich nichtmehr im Kopf
Deshalb kann ich sie hier nicht rezitieren
Sie stammten aus einem Beziehungsfragetopf
Man brauchte sie, um sich zu registrieren

Mich störten die Fragen nich‘
Mir machte es sogar Spaß
So lernte man etwas von sich
Während man die Fragen las

Nach 20 Minuten war es dann vorbei
Und mein Profil war nun erstellt
Mir standen nun die Optionen frei
Zu tun und lassen, was mir einfällt

Zuerst beantwortete ich so manche Frage
Um mein Profil weiter auszuschmücken
Um dann noch am selben Wochentage
Ein Foto von mir dazu hinein zu drücken

Ich betrachte die Vorschlagsliste
Von den alleinstehenden Frauen
Wobei ich sogleich eine grüßte
Denn ihr Profil war schön anzuschauen

Damit meine ich nicht nur ihr Selfie
Denn die werden leicht verschwommen
Sondern vor allem was zuvor sie
für Antworten hat genommen

Sie waren weitblickend und intelligent
Außerdem war sie auch ein Couchpotatoe
So einer wie ich, der nur ungern rennt
So eine zu finden machte mich sehr froh

Sie schrieb mir ein Woche später zurück
Sie wollte mich auch kennenlernen
In mir entfachte das reine und pure Glück
Wie tausende von funkelnden Sternen


Persönlich wollte sie noch keinen Kontakt
Zuerst wollte sie noch etwas chatten
Sie erlebte schon so manchen blöden Akt
Bei zu frühen Dates mit manchen Deppen

Ich stimmte ihrem Vorschlag zu
So schrieben wir drei Monate lang
Und waren ganz auf Du und Du
Bis keine Mail mehr zu mir drang

Fragen begannen mich zu quälen
Hatte ich etwas Falschen geschrieben
Ich begann schon die Tage zu zählen
Ihre Antwort ist weiter aus geblieben

Sorgen machten sich breit
Vielleicht war ihr irgendetwas passiert
Doch auf der Datingside
War sie am Vortag herum manövriert

Ich las nochmals meinen letzten Brief
Ob ich was Falsches geschrieben hatte
Im Detail, ganz genau und intensiv
Doch fand ich dort keine einzige Wortratte

Auch auf meine weitere E-Mail Frage
Ob sie mich noch kennenlernen wolle
Warte ich noch bis zum heutigen Tage
Auf die Antwort. Wie’n Bauer auf die Knolle

Deshalb schrieb ich weitere Frauen an
Die freundlich wirkten und auch nett
Vielleicht wollen die mich ja als Mann
Für ein gemeinsames Liebesduett

Bei sieben Frauen suchte ich mein Glück
Doch Antworten las ich keine
Es schrieb mir keine einzige etwas zurück
So sitze ich hier nun alleine

Frust und Wut steigt in mir hoch
Bin ich es wirklich gar nicht wert
Ist es etwa so ein schweres Joch
wenn man mit mir per Mail verkehrt


Ich erwarte doch nicht gleich
Dass man sich ineinander verliebt
Sondern nur für den Ausgleich
weil man sich sehr viel Mühe gibt

Eine Antwort auf die Anfrage
Ist das denn wirklich so schwer?
Schreibt dann halt eine Absage
Nicht jeder hat dasselbe Begehr

Aber einfach nichts zu schreiben
Und wortlos dann zu verbleiben
Das ist echt nur noch beschissen
Ich habe mich zusammengerissen

Denn ich strengte mich an
Las eure Profile ganz durch bis zum Ende
Und schrieb daraufhin dann
Persönlich und nicht zu sehr in die Länge

Was mir an euch gefiel
Darunter mischte ich einen Witz
Mit Eleganz und Stil
Doch beim Fühlen eures Tritts

Der wortlos dann über mich kam
Fühle ich mich wie nichts wert
Ich fühle mich ausgelaugt und lahm
War denn wirklich alles so verkehrt

Vielleicht kann mich wirklich niemand lieben
Oder sogar Sympathie empfinden
Sonst hätte jemand doch etwas geschrieben
Und ich müsste mich nicht abfinden

Dass Männer, die sich aufführen
Als wären sie von Tieren erzogen
Und so alle Frauen verführen
Es wirkt auf mich nur verlogen

Wenn Frauen von Prinzen sprechen
Dann nehmen so einen Mann
Der ständig nur ist am Zechen
Weil er sich ja verändern kann


Jetzt kocht es wieder in mir
Das Beruhigen klappt so einfach nicht
Lese ich diesen Text dann hier
Von `ner Frau, die dann davon spricht

Wie ihr Freund sie zusammen schlug
Aus einem trivialen Grund
und man sie dann ins Krankenhaus trug
mit aufgeplatztem Mund

Früher hatte ich Mitleid mit der Frau
Doch heute bedenke ich und schau
Sie ist doch selber schuld daran
Sie nahm ihn doch zum Mann

Weil sie das Schlechte nicht sehen wollte
Oder der Mann sich noch verändern sollte

Aber jetzt reise ich zu sehr ab
Ich bin einfach nur frustriert
Schreibe ich mal kurz und knapp
Denn ich wurde brüskiert

Ständig höre ich von Frauen
Du musst dich nur anschauen
Du bist nett freundlich und lieb
Dass fand ich gleich auf Anhieb

Du wirst eine Frau glücklich machen
Denn du bringst mich auch zum Lachen
Doch keine wollte mich haben
Trotz meiner humorvollen Gaben

Deshalb sitze ich hier allein
Tippe hier dieses Gedicht
Statt bei einer Frau sein
Die mit strahlendem Gesicht

Mir lachend gegenüber sitzt
Und mein Herz sinnlich erhitzt

Ich werde wohl niemals lieben
Das habt ihr, Frauen mir ja gründlich gelehrt
Dass habt ihr auch beschrieben
denn ich bin euch nicht mal eine Antwort wert
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


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Die Schönheit am Klavier

Unter dem schwarzen Himmel der Nacht
Wanderte ich stets darauf bedacht
Meine Arbeit zu erfüllen
Und mich einzuhüllen
In Distanziertheit und Ferne
So wie die funkelnden Sterne
Die nichtmehr zu sehen waren
Schon seit etlichen Jahren
Mit ihrem Licht erlosch zugleich
Mein kindliches Traumreich
Voller Unschuld und Güte
Wie im Winter eine Blüte
Ich sah schon viele düstere Sachen
Ich verlernte schon lange das Lachen
Das Leid, das in den Straßenecken lauerte
Und mich jedes Mal zutiefst erschauerte
Verdrängte ich mit all‘ meine Gefühlen
Und ließ sie in mir abkühlen

Dann geschah es auf einmal
Ich betrat diesen riesigen Saal
Wie immer auf meiner Wächterrunde
Zu dieser späteren Abendstunde
Eine langsame Melodie erfüllte den Raum
Ich blieb stehen wie ein angewurzelter Baum
Ich schloss die Augen wie auf einen Befehl
Die Ohren machten überhaupt keinen Hehl
Diesen Befehl gaben sie von sich
Und das augenblicklich
Als sie die Melodie vernommen hatten
Und so ging es weiter vonstatten
Die Melodie strich mir über Wange und Kinn
Und zog mich daraufhin zu ihr hin

Ihre Finger tanzten über die Tasten
Als bräuchten sie niemals rasten
Doch das taten sie, als sie mich sah
Ich sprach: „Das war einfach prima.
Etwas Schöneres hörte ich bis dato nicht.“
Ein Lächeln zeichnete sich ab, in ihrem Gesicht
Als ich das zu ihr sagte.
Und ich danach fragte
Ob sie einmal für mich spielen würde
Sie hatte Angst obgleich der hohen Bürde
Ich beruhigte sie mit aufmunternden Worten
Und sie schloss auf, die versperrten Pforten
Und willigte froh meinem Vorschlag ein
Doch musste sie jetzt wieder heim

Und so verstrich die Nacht wie der Tag
Und als die Hälfte der Arbeit hinter mir lag
Betrat ich wieder diesen Saal
Ihre Augen leuchteten wie ein Sonnenstrahl
Als sie mich kommen sah
So trat ich zu ihr, ganz nah
Und grüßte sie passend zu dieser Stunde
Und gab meine ersehnte Freude zur Kunde
Sie riss nervös die Augen auf
Und fragte kurz darauf
Ob ich es wirklich wollte
Und sie wirklich spielen sollte
Ich bejahte ihre Frage mit ganz großer Freude
Kontrollierte ich doch so schnell jedes Gebäude
Nur um noch länger ihrer Musik zu lauschen
Wusste ich doch sie würde mich berauschen
Wie es schon am Vortag geschah
Darum setzte ich mich ganz nah
Auf einen Stuhl zu ihr
Und ihrem Klavier

Sie atmete einmal noch kräftig durch den Mund
Dann begann sie zu spielen in dieser Abendstund
Als die ersten Töne erklangen
Und durch den Raum sangen
Schien es mir so, dass alles verschwandt
Wie mit musikalischer und magischer Hand
Es gab nur mehr sie, mich und das Klavier
In diesem Raum im jetzt und hier
Ich sah, wie sie mit den Tönen verschmolz
Die herausflogen aus dem schwarzen Holz
Die Melodie strich zärtlich über die Haut
Es wirkte so warm und auch vertraut
Wie eine mütterliche Umarmung
Und ich fühlte mich wieder jung
In der Zeit, als es keine Sorgen gab
Und ich mich freute, auf jeden Tag

Ich blickte zu ihr hin
Zu der Klavierspielerin
Die doch noch recht jung war
Zählte sie doch erst zwanzig Jahr
Doch sah ich auch in ihrem Blick
Die Sehnsucht nach der Zeit zurück
Wir begingen gemeinsam diese schöne Welt
Wo man machen konnte, was einem gefällt
Und nichts fürchten musste, außer Mutters Wut
Doch nach einer Entschuldigung war alles wieder gut
Wir tanzen über die weiten Wiesen
Durften jeden Sonnenstrahl genießen
Auch der Regen war schön und angenehm
Wir mussten nur später unter der Dusche stehn
Um keine Erkältung abzubekommen
Danach wurden wir in dem Arm genommen
So warm und zärtlich
Und mütterlich

Die Finger wanderten weiter über die Tasten
Doch schien etwas sie nun zu belasten
Erhellte ihr Spiel noch den ganzen Saal
Durchbrach herein nun, ein schwarzer Strahl
Ihr Blick wurde trauriger
Das Spiel behäbiger
Erst ab jetzt wusste ich Bescheid
Sie offenbarte mir ihre Lebenszeit
Mit all‘ ihren Gefühlen
Die in ihr herumwühlen
Sie gab mir, eine fremde Person
Einblick in ihr Gefühlssalon

Die Strahlen breiteten sich aus
Schwärze füllte aus, das Haus
Die Welt verschwand in der Finsternis
Es gab nirgends einen kleines Riss
Kälte, Angst und Trauer umfasste mein Herz
und brachte mir sehnsüchtigen Schmerz
Den nur die Einsamkeit einem auferlegen kann
Ich kannte zu gut diesen herzlosen Tyrann
wie auch diese junge Klavierspielerin
Kam es mir in den Gedankensinn
Sie hatte die Einsamkeit schon erfahren
Vor Tagen, Monaten oder Jahren?
Ich kannte nicht die Zeit
doch wusste ich Bescheid
Sie war ein Opfer dieser einsamen Gefühlen
sonst könnte sie nicht diese Musik spielen
Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen
und wäre mit ihr durch die Finsternis geschwommen
Nur um ihr zu zeigen, sie ist nicht allein.
Und erlöste sie von dieser Pein
wie auch mich
von dem Stich
Den mir die Einsamkeit jedes Mal versetzt
Seit der Pubertät bis heute und jetzt
Eine Träne brach aus dem Auge hervor
Die Erste seit etlichen Jahren davor
Als ich alleine im Zimmer saß
Und alle anderen hatten Spaß
Ich hatte die Gefühle solange verdrängt
doch jetzt haben sie sich herausgesprengt
Durch diese Musik
Von dem Klavierstück
Dennoch wollte kein Teil von hier fliehen
Die Musik sollte mich weiter mit sich ziehen

Ja, ganz genau
Diese junge Frau
Ich war nicht allein
Ein Funkeln brach herein
Als ich ihr in die Augen sah
Ich fühlte mich ihr ganz nah
Tränen verschwommen auch ihren Blick
Während der Reise durch ihre Gefühlschronik
Just in diesem Augenblick
Verstummte die Akustik
Dasselbe Gefühl zweier Herzen
Es vertrieb alle Schmerzen

Wir waren zusammen, beieinander
Die Finsternis riss auseinander
Über uns war der Himmel so blau
Wie die Augen dieser jungen Frau
Es war zwar immer noch Nacht
Doch die Musik hat dies vollbracht
Gemeinsam flogen wir empor
Ich lauschte dem Himmelschor
wie es aus voller Seele sang
und aus dem Klavier heraus drang
Wir überflogen das Land
Ich hielt ganz fest ihre Hand
Wärme durchflutete mein Herz
Vergessen der fröstelnde Schmerz
Zwei Seelen im Einklang harmonisiert
Von der Klaviermusik zusammen geführt
Schwebten wir über die Welt
wie es uns beiden gefällt
Wie Kinder, die wir waren
Vor unterschiedlichen Jahren
doch heute war es einerlei
für sie und mich, uns zwei
Vergessen war das ganze Leid
Der letztlich vergangenen Zeit
Nur sie und das Klavier
Im jetzt und hier
war das einzige, was noch zählte
und nichts, was mich mehr quälte

Aber einmal endet auch der schönste Augenblick
und mit ihr auch dieses schöne Musikstück
Wir landeten zurück in diesem Raum
Verließen den von uns geschaffenen Traum
Erwartungsvoll schaute sie mich an
Als sie ganz schüchtern zu Fragen begann
ob es mir gefallen hat
ich war noch platt
Wie konnte ich mit Worten zum Ausdruck bringen
wie es mir gefallen hat?
Meine Kehle schnürte sich zu wie durch Schlingen
deshalb gab ich ihr anstatt
- weiter nach Worten zu suchen - einen Kuss
auf die Hand, als Dank für diesen Genuss
den sie mir musikalisch bescherte
und was sie mir damit lehrte
Auf meine freudige Bitte hin
Spielt die Klavierspielerin
Jede Nacht nur für mich
und ließ mich nie im Stich
und wir reisten in die Traumwelt
sooft es uns dort gefällt
Sie, ich und das Klavier
Aus dem jetzt und hier

Leider muss ich eingestehn
das alles ist nie geschehn
Es gab zwar die Klavierspielerin
und auch das Angebot
Doch von damals bis heute hin
verging so manches Morgenrot
Ob ich sie je wiedersehen werde
wie das helle Leuchten der Sterne
Frage ich mich schon seit einem Jahr
Und so langsam wird mir leider klar
stehe ich hier bei dem Klavier
während ich langsam wieder frier
Jedoch hoffe ich bis heute und jetzt
-die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt-
ob ich sie wiederhörn kann
...irgendwann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


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