Du bist fern, ich starre, warte
denn was ich tu, entgleitet mir,
zerbricht – und jeder Scherbe Zier
ist mir zur Qual dein Angesicht.
Doch du bist fern, ich harre, warte.
Du bist fern, ich weine, frage:
Wo ist dein Arm, der mich umfasst?
Fort ist er. Es bleibt die Last
der Einsamkeit und Plage.
Du bist weit fort, ich harre, klage.
Du bist fern, ich taumle, schwanke:
Dein Blick, der mich so sacht umspinnt
flirrt nun woanders – es beginnt
der Schmerz zu nagen:
du bist fort, seit vielen Tagen.
Leer ist unser Ort. Ich kranke.
Du bist so fern. Ich sterbe leise.
Mein Herz, das sonst in Licht getaucht,
ist nun so trüb: wie aufgebraucht
schlägt es ganz matt ob deiner Reise.
Du bist fern - ich HIER … wie eine Waise.
© Anouk Ferez 7-2015