Gedichte über Sehnsucht (Seite 226)

Die Sehnsucht nach meinen Kindern

Ich habe zwei Kinder.
Eins kam im Sommer und eins im Winter.
Ich habe ihnen alles gegeben,
was sie brauchten in ihren Leben.

Fürsorge, Liebe und ein Dach über den Kopf.
Wenn ich heute sie denke bekomme ich einen Kropf.
Ich als ihr Vater bin bei ihnen nicht Erinnerung geblieben.
Noch viel schlimmer, sie haben mich für tot geschrieben.

Kaum waren sie aus dem Haus.
Begann für mich der Graus.
Briefe sind unbeantwortet geblieben.
Der Stillstand meiner Sehnsucht wird nicht siegen.

Eines Tages wird mich diese Sehnsucht regelrecht auffressen.
Es sind meine Kinder, ich kann sie nie vergessen.
Niemand kann diese Sehnsucht stillen,
dieses Loch im Herzen kann niemand mehr füllen.

Es klingt vielleicht ziemlich sentimental
Aber diese Sehnsucht nach meinen Kindern ist wirklich eine Qual.
Diese Qual hat mich gefangen genommen als Geisel.
Meine Gedanken drehen durch wie ein Kreisel.

Wenn Du nicht da bist !!!

In der Zeit ohne dich
drücke ich dein Kissen
in mein Gesicht,um zu riechen dich.

Werde es nicht lüften
damit dein Geruch nicht vergeht,
und im Winde verweht.

Wenn ich morgens aufsteh´
dein leeres Bett neben mir seh´
bekomme ich Herzweh.

Vor Angst um dich doch mit Mut
gehe ich ans Telefon rufe dich an
bin glücklich wenn du bist dran,
und es geht dir gut.

Trinke alleine Kaffee am Tisch,
spüre Einsamkeit ohne dich
und die Sehnsucht nach dir,
hoffe du bist bald wieder bei mir.

Erst wenn du gesund kommst heim
Herzliebster mein,
werde ich lüften dein Kissen.

An dir deinen Duft riechen,
beim Umarmen und Küssen.

Meine Heimat

Weißt Du, wo Kohle und Stahl immer im Fokus stand,
wo die Industrie beherrschte das ganze Land.
Wo einst die Bergleut unter Tage sind gefahren,
wo unter Lebensgefahr Kohle wurde gegraben.
Wo auch die Erde schon öfter hat gebebt,
wo man trotz Umweltschäden gerne hat gelebt.
Wo viele Hochöfen sind erloschen und keine Grubenlampe mehr brennt,
wo das Land der kurzen Wege ist und einer den andern kennt.
Wo Deutsche und Franzosen sich wieder gut versteh'n,
wo auf hohen Türmen große Räder stille stehen.
Wo die Bergehalden sind auf denen bunte Blumen blüh'n,
wo die Luft heut klar und rein ist und die Dörfer schön.
Wo Feste gefeiert werden,mit Schwenker und Bier das ist doch klar,
das ist meine Heimat das schöne Land an der Saar.

Ruhestörerin

Ich fänd es recht betörend
Du meine Ruhe störend
-
Ich müsste schon längst schlafen
Aber du lässt mich einfach nicht zur Ruhe kommen
Es wird Zeit, dass du endlich hier auftauchst
Um mich weiter am Einschlafen zu hindern

ungeküsste erde

Im schoß meines kopfes nistet der abschied
bald schlüpft der schmerz die natternbrut
wächst auf zur bestie die fleisch zerreisst
nach salz nicht nach blut schmecken meine tränen
kein lebewohl nur ein
voneinander scheiden
wenn der tag sein licht ausatmet

und sehnsucht gibt der nacht die sporen
es bäumt sich die schwarze schnaubend auf
springt gestreckt schweiß an den flanken
über uhrenzeiger
und neuer morgen stützt sich
auf einen zerbrochen traum
humpelt dorthin
wo die schwere erde
vom himmel ungeküsst bleibt

© Anouk Ferez 2015

Gedichte über Sehnsucht - Seite 226

Die Sehnsucht nach meinen Kindern

Wenn Du nicht da bist !!!

Meine Heimat

Ruhestörerin

ungeküsste erde