Gedichte über Schmerz - Seite 420

Du stehst vor mir und sagst kein Wort,
ich bitte dich, geh jetzt nicht fort.
Ich fühl, dass es zu Ende ist,
weil du heute ganz anders bist.

Ich seh dich an, so voller Schmerz,
ich weiß, du brichst mir jetzt das Herz.
Ich bitte dich, sag mir den Grund,
ich will es hörn aus deinem Mund.

Du redest ohne was zu sagen,
ich will dich noch so Vieles fragen.
Du lächelst ohne mich zu lieben,
ist von uns beiden nichts geblieben?

Du stehst vor mir und siehst mich an,
du sagst, was ich kaum glauben kann.
Du greifst mich an, bist ungerecht,
oh, deine Liebe war nie echt.

Geahnt hab ich´s seit langer Zeit,
und heute ist es nun soweit.
Du drehst dich einfach um und gehst,
ich seh, dass du mich nicht verstehst.

Nun bin ich ganz alleine hier,
der Raum ist noch erfüllt von dir.
Du liebst mich nicht, ich muss verstehn,
das Leben wird schon weitergehn.


© Kertin Mayer 2002

ICH ... kann nicht vergessen
was MIR vor langer Zeit geschah

ICH ... leide Schmerzen,
sie quälen MICH Jahr für Jahr

ICH ... möchte schreien,
doch ICH kann es nicht

ICH ... würde oft einfach weinen,
weil ICH den Schmerz nicht mehr ertragen kann, aber ICH kann es nicht zulassen

ICH ... kann es nicht ertragen,
wenn auch anderen etwas Schlimmes geschieht

ICH ... benutze das Schreiben als Sprachrohr
um zu zeigen was MICH so sehr quält

ICH ... kann nicht aufhören MEINE Gefühle zu unterdrücken
die Schreie im inneren sind tief

ICH ... denke das MICH keiner versteht
und sehen wie groß MEIN Schmerz doch ist

ICH ... will stark sein,
zeigen das es MIR gut geht

ICH ... mag nicht mehr, es ist die Kraft die MIR oft fehlt
Zeit die längst vergessen schien,
wiederholt sich ständig vor MEINEN Augen
es ist nur der Schmerz der MICH durchfährt,
Augenblicke scheinen unendlich lang zu sein

ICH ... wehre MICH gegen die Gedanken, lasse es einfach nicht geschehen,
dann tut es vielleicht nicht mehr so weh

ICH ... will nicht mehr leiden
nicht mehr die Bilder sehen

ICH ... will nur vergessen,
als wäre nie etwas geschehen

ICH ... möchte nicht mehr daran denken, das man MICH einfach so nahm,
einfach MEIN Wesen MEINE Tränen über sah,
es tut MIR so sehr weh
Schmerzen trage ICH in MIR,
Schmerzen die man nicht vergessen kann tiefe Wunden,
die nie wieder verheilen werden

Der Wald kommt!
Wenn es den Wald
noch gibt.

Wir lernen nicht.
Was der Mensch hat
verbraucht er
gnadenlos.

In kahlen Wäldern
staken
Kunstbäume.
Vogelhälse
schaukeln dürr
im Wind.

Tonvögel
geben den Ton an.
Auf das letzte Blatt
schreibt
der Tod.