Gedichte über Schmerz - Seite 367

Warum muss ich
in der Vergangenheit verweilen?
Warum muss ich an einem Ort sein,
den ich nicht mag?

Das Leben ging zu schnell vorbei.
Warum muss ich mich auf
verschwommene Erinnerungen beschränken.

Stehe auf der gleichen Straße,
auf der ich Verbrecher gejagt habe.
Warum darf ich diese
schmerzhaften Schreie nicht begraben?
Sie haben mir großen Schaden zugefügt
und ich verlor meine Kindheitstage.

Warum muss ich auf
der gleichen Straße bleiben?
Die Angreifer der Vergangenheit umgeben mich
und ich kann mich nirgendwo verstecken.

©Yvonne Wagner

Graue Schleier umfangen meine Seele.
Tränenschwer ist mein Herz.
Nebel liegt über den Feldern.
Dunkelheit, wohin ich auch schaue.
Ein Falke steigt in den Himmel empor.
Trägt er meine Liebe zu dir?
Ich spüre einen tiefen Schmerz.
Warum bist du gegangen?
Von mir gegangen?
So früh!
Wie in einem Strudel reißen mich
meine Tränen in die Tiefe.
Wo bist du?
Meinen Augen entschwunden,
meinem Herzen so nah.
Der Schmerz wird unerträglich.
Ein Lichtstrahl trifft meine Seele.
Bleibe bei mir, göttliches Licht!
Tröste mich!
Doch eines bleibt:
Die Sehnsucht –
unendliche Sehnsucht – nach dir!

© Martina Pfannenschmidt, 2015