Gedichte über Schmerz - Seite 331

In dieser Nacht da fiel ein Stern
in meine ausgestreckte Hand
Ein Himmelsbote, der von Fern
den Weg zu mir im Geiste fand

Erleuchtung, die vom Himmel fiel,
das hatte ich noch nicht gekannt.
Sie wies ein wunderbares Ziel,
das mit Entzücken ich verband

Entrückt aus schnöder Wirklichkeit,
geblendet von dem himmlisch Licht,
vergaß ich alles irdisch Leid,
doch leider war ´s nur meine Sicht!

Rings um mich her hat finstere Nacht,
die Menschlichkeiten eingehüllt.
Wenn nur dem Einz´len Licht gebracht,
wird Friedenssehnsucht nicht erfüllt!

Ich hasse Dich -
will es hinausschreien,
vereinst Cholera - Pest - Masern - Pocken in einem.

Du brichst alles entzwei,
Nein - und entschuldigst Dich nicht einmal dabei.

Stufe für Stufe,
mit leisen Schritten,
kommst Du näher -
und öffnest die Tür
ohne zu klopfen.
Nein - und entschuldigst Dich nicht einmal dabei.

Mit voller Wucht nimmst Du uns in Besitz,
klaust dir das Leben,
wie es einst war,
und stellst uns vor keine Wahl.
Nein - und entschuldigst Dich nicht einmal dabei....

Spielball

Wir sind verbunden, ohne Frage.
Es gibt oft Tage,
da komm ich zu Fall.
Spielball … Rummelbudenball.
Das Gummiband
in deiner Hand
holt mich zurück.
Auf und nieder.
Immer wieder.
Es dehnt sich.

Bis es zerreißt.

Rückzug

Aufs Ganze gegangen ohne Bedenken.
Vertrauen und Nähe und Wärme schenken.
Angst und Zweifel losgelassen,
um das Glück mit allen Händen zu fassen
Glück?
Dem Himmel nahe, zusammen geflogen.
Die Momente in uns aufgesogen.
Was ist passiert ... zu weit gegangen?
Im „alten“ Leben noch gefangen?
Nun ist es da, dieses dumme Gefühl,
nicht mehr zu verstehen, Entfernung und kühl.
Zeit zum Rückzug? Gestutzte Flügel.
Zu fassen kriegen die eigenen Zügel.
Die Liebe bleibt, für ewig und immer
zusammen mit mir in meinem Zimmer.

Kalt

Körper.
Emotionen.
Die warme Jacke
und der Sonnenschein
sind außer Funktion.
Nur eisige Kälte.
Starre.
Stillstand.
Allein.