Die Zeit heilt keine Wunden,
weil da eine Narbe ist,
die sticht.
Die Narbe,
sie ist nicht verschwunden,
unumwunden hat sie
die Erinnerung gespeichert,
als die Wunde tropfte und klaffte,
Lebenssinn und Mut dahinraffte.
Die Zeit,
sie hilft beim Verblassen der Erinnerung,
beim Verlassen allen Leides
und bei der Bewertung im Tragen
dieses Geschmeides.
Sticht sie,
die Narbe,
dann ist Erinnerung,
die Gegenwart,
so frisch und neu,
als wäre es heut
und nicht Vergangenheit.
So heilt nicht die Zeit,
sondern die Bewertung,
in wie weit
diese Narbe
noch immer schreit,
sie Beachtung will
und Verletzung zeigt.
08/13
Solyluna