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Gedichte über Reichtum - Seite 9


Der Dieb ...

(The burglar at the thiefs home ...)

Als Meisterdieb gilt er fortan
Einer, der sehr gut rennen kann
Schnellen Erfolg hat er gemacht
Doch hat er etwas kurz gedacht ...

Die Gesellschaft hat er bereichert
Als neues Element ist er gespeichert
Seine Strukturen scheinen stets amorph
Ob er aus der Stadt oder aus dem Dorf ...

Den einzelnen hat er übersehen
Wollt ihn jedoch nicht verstehen
Wollte seinen Teil und noch viel mehr
Für sich allein, ganz ohne Gegenwehr!

Seine Träume lassen sich leicht ahnen
Bewegt auf egozentrisch runden Bahnen
Versucht er Nutzen zu ziehen wo es geht
Dazu muss er wissen worum 's sich dreht!

Seine Intelligenz, ganz unverholen
Scheint im wohl ...
Wenn man so mit ihm singt und summt
Wo der wilde Bär noch brummt

Kommt einem zu Bewusstsein, in den Sinn
Durch das Handeln, durch des Lebens Spin
Man ein gutes Stück des Selbst hier findet
Dem man sich selbst jedoch stets entwindet

Die Gefahr des universellen diebisch Seins
'Das ist mir und auch das ist Meins!...'
Besteht in uns'rer Kultur doch leicht
Wenn man sich auf einen Besitzer eicht

Gehört dem Mensch doch Wald und Fauna
Haus und Hof, wie des Kapitalisten Trauma
Man nimmt sich einfach, was man will
Mit Geld geht alles, die Welt hält still

Und hat der mehr, dann will ich auch
Und größer wird das Loch im Bauch
Das Gehirn geht ins exponentielle über
'Die Aussicht war schon mal viel trüber ...'

So ist dem Reichen lang schon legitim
Sein diebisch sein schon längst verziehn
Unter die Armen verteilt er Schweiß
Des Lebens Lohn, des Erbens Preis ...

Den Intellekt verteilt er um den Keim
Seine Schulen sind der Bildung Heim
Gelehrt wird hier und aufgeschrieben
Der Keim hin zum Kristall getrieben

Semipermeabel scheint das Häutchen
Das außen rum um diese Leut'chen
Doch nicht das Geld ist hier das Maß
Beziehung und Bildung machen das

Vorstellungskraft und Verblendung
Abgelenkt von einer neuen Wendung
Stört der Dieb das was Konzentration
Das Hier und Jetzt, der neue Lohn

***

Pädagogisch und mit viel Geschick
Guten Willens und das Glück im Blick
Bestehlen sich Mensch und Gesellschaft
Um die Wunde, die in unsrer Welt klafft

*****

Als Meisterdieb wird titulliert
Wer sympathisch illusioniert
Wer Ungelittenes entwendet
Und solches an den Teufel sendet ...

© Auris cAeli
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Frau Frigg im märkischen Heideland

Die Seuche war ins Haus gekommen,
sie hatte Kind und Kuh genommen,
auch noch die Katze weggerafft
Den Bauer hatte das geschafft!

Nun saß er arm und still am Feuer,
die Zwölften kamen ungeheuer:
der Wind, der fegte um das Haus,
die Tür sprang auf, ihn packt der Graus

Doch draußen in der bitt‘ren Kälte
stand nur ein kleiner armer Welpe
Die Frau, sie holte ihn herein -
Von nun an fiel ein heller Schein

ganz warm und freundlich in ihr Leben
Das Hündlein konnte sie erheben
Ein Jahr, da ging‘s den dreien gut
Dann kam erneut die Zeit, die ruht

Es klopfte drei Mal an die Tür  
Der Bauer hatte ein Gespür
und öffnete der Himmelsfrau
Die sprach: ‚sei ohne Furcht, vertrau,

mein Hündlein fordere ich zwar,
das ich verlor im letzten Jahr
Doch ihr ward ja sehr gut zu ihm
und hattet Böses nie im Sinn

So geb ich euch den Segen drauf
Mit eurem Hof geht's nun bergauf!'
Frau Frigg, sie rief den Hund zurück
Der sprang zu ihr und war verzückt

Das neue Jahr bracht' reiche Ernte
Das Unglück sich fortan entfernte
Viel Kälber gab es, Ferkel, Lohn
- und sogar noch einen Sohn


Zu einer alten Sage in der Zeit der Rauhnächte, den 12 geweihten Tagen zwischen dem Mond- und dem Sonnenjahr, die eine Zeit der Ruhe und der größeren Durchlässigkeit zwischen Himmel und Erde waren. Frigg(a), die Frau Odins,  ist die nordische Göttin des Herdfeuers und des Haushaltes, die in Deutschland in der Holle und ihren Parallelgestalten weiterlebte. Sie ging in dieser Zeit durch die Lande und sah nach dem Neuanfang. - Die märkische Heide liegt in Brandenburg.
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