Gedichte Über Quelle - Seite 8

Am Fuß des Weltenbaumes
entspringt ein kühler Quell,
bewacht von einem Riesen
im Geiste klar und hell

Den muss man überzeugen,
dass man auch würdig ist,
von diesem Brunn zu trinken,
der in der Stille spricht

Ein Schluck von seinem Wasser:
der Geist wird ruhig und klar
So wird man klug und weise
und schaut, was kommt, fürwahr

Umsonst gibt's keine Gabe,
man gibt auch etwas her
von dem, was alt geworden
und sei es noch so schwer

In uns, da quillt der Brunnen,
den man so heiß begehrt,
das Wasser, das nicht nässt
und dennoch tränkt und nährt


Der Urbrunnen in der nordischen Mythologie birgt die Wasser, die den Weltenbaum tränken. Er ist die Quelle von Wissen und Weisheit und wird vom Riesen Mimir bewacht, dem ODIN ein Auge opfert, um davon trinken zu dürfen. Dafür bekommt der die Gabe der Weissagung. Auch in der Bibel erscheinen die Lebenswasser, der Lebens- und der Erkenntnisbaum dicht beieinander (1. Mose 2/9ff, Ofb 22/14.17).

Wo kommen sie her,
warum ist es so schwer?
Wie mache ich,s recht,
mit anderem Geschlecht?

Ist es ein Zauber?

Was treibt mich zu ihm,
vermutlich das intim.
Was hat denn er,
mein Auserwählter?

Alles ein Zauberei?

Er saugt meinen Saft,
zerrt mich in Ohnmacht
Doch ohne seine Kraft,
hätte ich nichts geschafft.

Er ist mein Zauberer!

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba