Gedichte über Politik - Seite 76

Wir haben abgeschworen!
(Nachtrag zum 75-jährigen Ende der Hitlerdiktatur)

Noch immer gibt es Unverbesserliche,
Die dort kein Grauen sehen wollen!
Und es gibt wenige Verschlimmerer,
Die noch bestreiten, was an Verbrechen war!
Denn nach wie vor sind sie ja fasziniert
Von jener Aura, die der Tyrann geworfen!

Wir sind die freien Nachgeborenen,
Nicht mehr die Täter, Schuldigen!
Wir haben von Geburt an abgeschworen
Den Wahnideen und dem Wahnhandeln:
Nie sind wir Richter, niemals Henker,
In Freiheit sind wir Dichter, sind wir Denker!

Denn unsere Jugend geht doch bessere Wege,
Hat sich der ganzen Welt längstens geöffnet,
Sucht dort nach Frieden, Freiheit und Glückseligkeit,
Nicht nach den Intriganzen, Machenschaften,
Nicht nach verqueren, irrlichternden Tätern,
Nach menschenverachtenden Weltspinnern!


©Hans Hartmut Karg
2020

*

Der Wind verbläst die Linse mir
und krumm erscheint ein grader Strich.
Die Wirklichkeit verbleibt Begier.
Am Ende wird’s nicht einheitlich.

Der Virus: Chimäre und Fakt!
Der Geist zerbricht am Widerspruch
und Wahrheit wird nicht aufgeknackt.
Ach, wäre da nur EIN Geruch!

„Gefahr ist Fake“: Verschwörerwucht!
„Die Tagesschau verschleiert‘s nur,
die Herrschaft kommt und bringt jetzt Zucht“.
Zu viel davon: Karikatur!

Mit Tod bedroht das Virus auch.
Der lange Atem tut noch Not.
Im Zwielicht wickeln wir den Schlauch:
So glaub‘ an die Gefahr: Sie droht!


© ANTOSCH

Jugendhymne

1.
Wir denken und gehen voran
zum glücklichen hellen Planeten.
Vereinigt, alle Menschen, die Macht
der Wahrheit an unserem Werk!

Der Kehrreim:
Alle singen herzlich gern,
bauen die neue Welt.

2.
Wir arbeiten fleißig und gut
und machen den schönen Planeten.
Im Kopf lebt unbeugsamer Mut,
wovor unser Feind heimlich schreckt.

Der Kehrreim.

3.
Wir sind einen Spiegel Gewissens,
und unsere Ansicht ist heilig.
Wir wollen die Welt friedlich lieben.
Es lebe den Herzensverein!

Der Kehrreim.

Literatur:
Bebel August
Aus meinem Leben.
Dietz Verlag, Berlin GmbH, 1988.