Göttliches und Menschliches
Kann das Göttliche nur im Menschlichsein bestehen,
Wenn der Mensch seiner Selbstsucht Einhalt gebietet?
Wollen wir nicht mehr die Zerstreuung sehen,
Nur weil die Bequemlichkeit sie heiß gehütet?
Es ist ja so leicht, sich aufs Chillen zu verlegen
Und in der Hängematte das Wegschau'n zu wählen,
Sich mit den Augen der Verdrängung hingeben,
Während andere sich den Herausforderungen stellen.
Doch kein Gott wird jemals die Menschheit retten,
Wenn diese sich nicht selbst um Rettung bemüht,
Sondern sich nur ausruht in gepolsterten Betten,
Nur da hinsieht, wo ihr das Erheiternde blüht.
Wer nur noch flanierend den Erdkreis begeht,
Wenn er meint, der Schöpfer mache das schon,
Weil der scheinbar allein auf seine Schöpfung steht,
Der hat nichts begriffen vom Menschensohn.
Nur wenn wir selbst die Wüsten vertreiben,
Die wir doch leider immer noch anlegen,
Werden uns nicht unsere Sünden aufreiben
Und künftiges Leben darf sich weiter bewegen.
©Hans Hartmut Karg
2020
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