Gedichte über Pflanzen / Bäume - Seite 151

300‘er Linde

Hab’s heute wieder mal geschafft,
in Deinem Schatten zu verweilen.
Ich spür, Du spendet mir viel Kraft,
drum hier für dich paar Zeilen.

Stehst lange schon auf Erden hier,
du gute alte Seele.
Bist Haus und Heim für viel Getier,
sie sing‘s aus heitrer Kehle.

Wiegst Dich im kalten Wintersturm,
hältst aus des Sommers Hitze.
In dem Geäst nur leises Knurrn,
standhaft von der Wurzel bis zur Spitze.

Stehst du dann voll in deiner Blüte,
verführst die Nase in höchster Güte.
Erinnerst in nem Bruchteil von Sekunden,
an wundervolle Sommerstunden.

Hast auch schon viel erlebt, gesehen.
Könige und ihr Gescherr,
Trägst deine Krone zeitlos schön,
die ich viel mehr verehr.

Manch einer träumt von Glanz und Glamour,
hab diesen Schein stets nie gewollt.
Materialismus, der liegt mir ferner,
Hab Reichtum durch Dein herbstlich Gold.

Eins gesteh ich dankend Dir noch leise:
Immer wenn ich von Dir geh,
erreicht mich wundervoller Weise
ne inspirierende Idee.

Drum dank ich Dir, für Dein Gehör,
geh freudvoll heut von dannen.
Ich sicherlich bald wiederkehr,
ziehst mich ja magisch in Dein’ Bann.


(c) Robert Lochno

Pine trees and the sea



I beseech you, love

that was lost ere dawn

to sea-gulls and the ocean wide

to turn back - look at me! -

behold what might have been -

In a fairytale slumber

I reach for you, longing for a kiss -

- thin as air, the ocean stole you -

- I wake on empty brains ...

I look at you, my love,

without remorse, for though

we cannot be reborn

or join this side of death,

my heart will know you evermore

and say no more of loss -

In a groove of ancient pine trees

I bury my heart.

Will you ever remember yester eve

ere the world was born?

I fell in love with you

when I heard your voice,

saw your smile,

and felt your spirit

- life might have crushed me.

But here,

under earth and needles

my heart will be safe

in its earthly slumber,

waiting for you ...

One day you might remember.



25. Juli 2017
copyright Lilly Lime

Kinder dieser Welt, hört ihr nicht
Die Welt, die täglich zu euch spricht
Sie spricht von ihrem Leid
Und das die ganze Zeit
Doch versteht ihr nicht eure Pflicht

Die Felder gelb vor Trockenheit
Ihr redet darüber die ganze Zeit
Doch die Tat sieht man nicht
Die eine Erlösung verspricht
Und der Untergang ist nicht mehr weit

Der Himmel von CO2 ganz verraucht
Die Ressourcen des Planeten aufgebraucht
Ihr versucht einen Kompromiss zu finden
Um Wirtschaft und Umwelt zu verbinden
Während der Planet röchelnd haucht

Plastik schwimmt im Meer
Viele Tiere gibs nicht mehr
Ihr macht auf sie Hatz
Und nehmt ihnen den Platz

Ihr tragt die Schöpfungskrone
Doch es ist wie zum Hohne
Löscht ihr diese doch aus
Und man thront im leeren Haus

Kinder dieser Welt, hört ihr nicht
Das Echo des Hilfeschreis, das hereinbricht
Die Welt erliegt bald dem Leiden
Unsere Mittel waren recht bescheiden
Eine Wende ist so nicht in Sicht

Sie warnt, dass sie bald untergeht
Derweil kämpft ihr mit eurem Kriegsgerät
Gegen jeden, der gegen euch steht
Vielleicht ist es schon zu spät

in Meereswellen
wallt Sommerahnung sengend heiß
die Luft steht still
es hängt Jasminduft schwer darin
aus zarten Glöckchen blütenweiß

in bunten Blumen
und in Blütenbäumen summt es laut
es lauschen still
die Schmetterlinge mittendrin
es lauscht die unbedeckte Haut

aus dem Konzertsaal
dessen Sänger nie ermüden
schallt's durch den Baum
in den kirschroten Sommertraum
er wird die Tage mir versüßen

blau spannt der Himmel
unendlich weit die Flügel aus
Freiheit als Raum
mit leuchtend goldnem Sonnensaum
der wächst und wächst ganz weit hinaus

in Meereswellen
wallt zu mir die schwere Wärme
vom Blätterdach
und über mich wie rauschend' Bach
in mein Gedankengelärme

einfach nur bleiben
hier so warten und verweilen
bis die Sterne
fallen aus des Himmels Ferne
und in ruhigen Träumen steigen