Du hast versucht nicht zu zuhör'n,
war dir egal, würd dich nicht stör'n,
wenn's Fernsehn über Krisen spricht,
ganz ehrlich, sowas juckt dich nicht.
Ein Krieg, ein ganzes Flüchtlingsheer,
Ertrunkene im Mittelmeer,
du sitzt in deinem Reihenhaus
und schaltest nur das Fernsehn aus.
Du gönnst dir'n Steak und lecker Wein
gießt du für deine Liebsten ein
und trinkst genussvoll von dei'm Bier,
die Welt ist so weit weg von hier.
Das Internet dein Konto leert,
denn alles was dein Herz begehrt,
kaufst du für deine Kinder ein,
der Tag soll was besond'res sein.
Am Abend unterm Weihnachtsbaum,
welch massenhafter Kindheitstraum,
dein Kind mit ernster Stimme spricht,
in diesem Jahr will ich das nicht.
Du hörst still zu was sie erzählt,
was sie und ihre Seele quält,
von dem, was sie im Fernseh sah.
Uns geht's doch gut, nicht war Papa?
Mein Wunsch diesjahr vom Weihnachtsmann,
ich denk, dass er's einrichten kann,
ein Abend ohne viel Kommerz,
dafür mit etwas mehr für's Herz
und das, was für mich war gedacht
Den', die nichts haben Freude macht.