Gedichte über das Naturreich - Seite 160

Wenn Möwen hoch am Himmel kreisen
die Silbernen wie auch die Weißen
lausche ich gern stundenlang
ihrem herrlichen Gesang

Wenn sie zwischen hohen Wellen
plötzlich in die Tiefe schnellen
auf Nahrungssuche sich begeben
sehr einfallsreich im Überleben

Sie zeigen Ausdauer beim Fliegen
der Seeadler wird sie nicht kriegen
Sie schützen ihren Nachwuchs promt,
vor allem was zu nah ihm kommt

Wagemutig kämpft die Möwe
für ihre Kleinen wie ein Löwe
unerschrocken und tollkühn
ist sie der Lüfte Kämpferin

Die Vogelart in ihrer Welt
wird zu den mutigsten gezählt
obgleich sie elegant und linde
die Diva aller Meereswinde

@ Nordwind
*

Sie starben wie die Fliegen,
Als Sturm tobte auf dem Meer.
Ein Krachen wars, ein Brechen, Biegen.
Das Krähennest flog hinterher.

Die Wellen waren Monsterdick;
Und hatten Augen, wie aus schwarzem Schaum.
Die Rahen brachen: Stück um Stück;
Und kein Segel hielt sich mehr im Zaum.

Als nächstes nahm das Meerestier,
Die Frau des Käptens, mit zu sich.
Nahm sie kalt hoch, mit Liebesgier;
Und küsste nass und fürchterlich.

Dann schwieg das wilde stürmen.
Und still schwieg auch: das unsre Schiff.
Vor dem Bug tat sich auftürmen,
Ein unbekanntes, scharfes Riff.

Der Steuermann hing schlapp am Rad;
Und unser Schiff, das machte Fahrt.
Hielt auf das Riff. - - Poseidons Tat.
Das Schiff zerschellte: leicht, und beinah zart.

Das Meer lag still. So klar und Blau;
Und die Delfine schwammen brav.
Das ganze Riff ist ein Verhau;
Und liegt versteckt, im Todes - Schlaf.