Gedichte über das Naturreich (Seite 144)

Berge

Über dem zerklüfteten Profil der Berge
weiße Wolkenfetzen hängend
von der Sonne beschienen
ein weites Tal
irgendwo erklingt ein Lied
der Wind nimmt sie mit
dir unwirkliche Melodie
und in der Ferne
gleitet sie mit dem
Farbenspiel des Regenbogen
der Sonne entgegen
zu den weißen Wolken
die Töne verklingen
im Raum der Unendlichkeit.

In der Ruine

Klare Mondnacht über Farne,
die Ruinensteine stemmen.
Lautlos schauen zu die Sterne;
die zur Nacht kein Ende nehmen.

Doch die Schatten:lauter Schemen,
geistern schon um nicht zu zähmen,
wie ein Spuk, ein unbequemen,
durch die Ängste aller Wesen.

Kommt ein Zisch, ein Hauch vom Bösen!
ist doch nur nervöser Wind.
Kaum gekitzelt, schon gewesen,
wie doch die Geister lustig sind.

Der Hase und der Igel

Der Hase sprach zum Igel Fritz:
“Bin lang auf deine Tochter spitz,
das Mädel ist ein sexy Girl,
bei der ich in Gedanken spiel,
nähm sie zu mir als meine Frau,
denn sie ist eine wahre Schau.

Tippelt sie so vor mir her,
ja da bleibt das ruhig sein schwer.
Sie hat ein Näschen, furchtbar süß,
lehnt sie mich ab, dann geht’s mir mies.“
Der Igel wog den Kopf und sprach:
“Mein lieber Herr, gemach, gemach.“

Er wollte ja nicht groß noch unken,
drum hat er freundlich abgewunken.
“Ich glaub sie sind sich nicht im Klaren,
man sollte vorsichtig sich paaren.
Sie könnten sich da sehr verletzen.
Jetzt schaun sie aber voll Entsetzen.“

Der kleine Sommersonnenstrahl

Der kleine Sonnenstrahl
mit tausend Hoffnungswünschen
kommt auf die Erde hernieder,
die voll von Freundlichkeit ist,
für vielerlei Herzen,
die träumen.
Der Sonnenstrahl berührt
zärtlich einen Flügel
der immer singenden Eule.
Er fliegt mit ihr durch Felder
und Wiesen,
die goldgelb und wunderbar sind.
Sie sind erfüllt mit Blumen aller Arten.
Jede Blume ist wunderschön
wie ein ewiges Wesen,
das von der Liebe
träumt,
oder die Natur,
die mit Morgensteinen lacht.
Du Sonnenstrahl!
Du schenkst deine
Freundlichkeit
den Menschen
in einem uralten Landesdorf,
wiewohl sie
in Traurigkeit des Herzensleides
versunken wurden.
Du bist wie ein Boot, das sich
nach neuen Ländern
hinter allerhand Wunschwiesenwolken
und hinter den Seen, sehnt.
Schau! Die Eule ist bezaubert von dem Athenaherzen.
Ihr Herz kommt aus der lila Vergangenheit
und fliegt durch die feuerroten Jagten
der Gegenwart,
bis hin zu Liebesflügeln all der Sternenaugen.
Die Eule
und der Sonnenstrahl
die zarten Wesen
flogen in die Luft.
Sie sind bezaubert vom Winde
wie ein Junger,
der berückt
vom Brunnenspiegelschein ist,
Er schaut aber in die Ewigkeit
des Liebesspurenmondes hin.
Die Eule träumt von der
Geisterseelenerfüllung in der grenzenlosen
Sphäre des Glückslebens.
Der Sonnenstrahl
prägt Herzensspuren
in die schöne Wolkenwelt.
Beide Wesen
nehmen hernach
Abschied in der Zauberluftseele,
unter goldenen Sternengeistern,
die in deinem Herzen
ein Zaubertränenlied
hinterlassen.

Gedichte über das Naturreich - Seite 144

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In der Ruine

Der Hase und der Igel

Der kleine Sommersonnenstrahl

Sturmwind