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Gedichte über Natur - Seite 829


Was der Wind erzählt

Der Wind , der über Felder weht,
ehe dort die Halme abgemäht,
wispert bei Flaute ganz leise
eine unendlich rauschende Weise.

Die Halme wogen hin und her
wie ein sommerliches Meer.
Die Ähren dabei einen Tanz gestalten,
als würden sie sich unterhalten.

Sie nicken sich doch ohne Ruh
ständig tuschelnd einander zu.
Ich legte mich an den Ackerrand
und hörte, was so interessant.

Der Traktorfahrer, der den Baum getroffen,
war angeblich leicht besoffen.
Die Kippe, die ein Raucher warf,
fiel ins Mauseloch, haarscharf.

Jetzt das ganze Kornfeld zlttert,
weil es den nahen Waldbrand wittert.
Der Regen neulich war ein Clou,
er bannte die Gefahr im Nu.

Die Kneipersfrau kommt jeden Tag,
weil sie so die Kornblumen mag.
Wenn der Wind durch Orte zieht,
er sie auf den Tischen sieht.

Eine halbe Schulklasse , Corona verfluchend,
traf er Pflanzen für’s Herbarium suchend.
Neben Getreide wächst Gras und manches Kraut,
ich glaube, der Samen war versaut.

Bei Ähren mit den langen Grannen
schon Körner durch die Finger rannen.
Wie Zeigefinger blühte schon
an der Ackerkante roter Mohn-

Sie wollten eine Eidechse fangen,
konnten aber nur den Schwanz erlangen.
Was auf dem Weg lag wie Handschellen
sollte sich als Schlange herausstellen.

Das Pärchen, das am Abend kommt,
sind aber zwei Frauen prompt.
Früher waren es immer mehrere Männer,
aber die sind heute Selbstbekenner.

Ein junges Pärchen, das erste Küsse getauscht,
fühlte sich vom Wind belauscht.
Da erhob der sich wie ein Monsun
und hinderte sie an ihrem Tun.

An Fliegenpilzen gibt es keinen Bedarf,
weil man sie ins Kornfeld warf.
Für heute war es genug der Lieder,
gerne komm ich morgen wieder.

08.06.2020©Wolf-Rüdiger Guthmann
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