Sortieren nach:

Gedichte über Natur - Seite 794


Rügen (Wandern oder marschieren)

In Gedichten und in der Literatur
beschreiben viele Rügens Natur,
wie dort die einen mit den andern
gemeinsam über die Insel wandern.
Durch Wiesen, Heide, Buchenwälder,
blaue Bodden, gelbe Felder,
wie man am Ufer laufen müsste
bis zum Fuß der steilen Küste.

Ein Fischadler hause ganz cool
auf einem Ast am Königsstuhl.
Am Bodden das Schloss Spyker
ist seit jeher ein Hinkieker.
Flache Hügel, Dünenlücken,
kleine Kirchen, Ostseebrücken.
Aale räucherte man still und leise,
den Hering gab es fässerweise.

Jede Nacht hat es gekracht,
weil in den Wäldern Jagd gemacht.
Hirsche, Rehe, Borstenschweine
machten täglich flinke Beine.
Jäger haben den Bruch markiert,
Fischer, ihren Fang sortiert,
Schafe zwischen den Ruinen,
Richtung Hafen blanke Schienen.

All das habe ich persönlich erlebt,
als dort die Erde noch gebebt.
Gebebt unter den Stiefeltritten,
derer, die dort ins Manöver schritten.
Wo jetzt die Saurier wühlen und waten,
war ich einst bei den Soldaten.
Unterhalb der Kirche auf dem Hügel
verpasste man unserer Freiheit Zügel.

Offiziere den Räucheraal schmeckten,
wir Gräten aus dem Bückling treckten.
Täglicher Marsch bis zur Funkstation,
und die 6 km reichten schon.
Auch bei jedem Ausdauermarsch
lagen wir nicht ruhend auf dem A.…,
auf dem Bauch hinter ner Buche
grub ich, dass der Feind mich suche.

Wäre ein Panzer angesaust gekommen,
hätte ich die Panzerfaust genommen.
In dem ruhig-schönen Buchenwald
hätt es dann fürchterlich geknallt.
In 400 m sieht dann auch das Okular
den neuen Schrott noch wunderbar.
Das Erdloch kann nach vielen Jahren
meine Dachsbauarbeit offenbaren.

Auf schmalen Straßen, nicht asphaltiert,
hat es sich nicht gut marschiert.
Gleichschritt gibt es nur im TV,
als knallige Militaristenschau.
Staub war noch das kleinste Übel,
doch Nachbarn stellten Wasserkübel.
Im Vorbeigehen mit dem Becher gewunken,
eingetaucht und gleich getrunken.

Nicht bequem den Bauch voll schlagen,
uns mussten stets die Füße tragen.
Trinkwasser war kostbares Leben,
mancher hätte dafür alles gegeben.
Irgendwo zwischen zwei Stränden
hinderte man uns mit starken Händen,
einfach in den Bodden zu sinken
und das Salzwasser zu trinken.

Je länger wir durchs Land marschierten,
umso weniger uns die Leute interessierten.
Stiefelreiben, Blasen an den Füßen,
ließen fast jeden Landser grüssen.
Mit wirklich allerletzter Kraft
haben wir es bis nach Hause geschafft.
Wir fühlten uns als Helden der Kilometer,
aber keiner erinnerte sich einmal später,

wie schön die Insel wirklich war,
nämlich grün, gesund und wunderbar.
Im Gedächtnis nur die Finsternis blieb,
wenn man uns nachts zur Wache trieb.
Durch die Buchen mit dem Blätterbaldachin
nur im Winter mal die Sonne schien.
Es gab Ottern, Marder, Salamander,
viele lebten dort dicht miteinander.

Manche Tiere sahen wir auch kaum,
nur Eichhörnchen von Baum zu Baum.
Nur bei spykerschen Kreuzottern
kamen wir vor Schreck ins Stottern.
Sprang man in ein Schützenloch,
lag da eine geringelte Schönheit noch.
Doch wir haben alles überstanden
und gesund wieder in die Heimat fanden.
Jetzt können wir wieder fröhlich lachen
und in Ruhe dort Urlaub machen.

15.05.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Ich bin unterwegs (Ein Wanderlied)

Ich bin unterwegs und spaziere durch die Natur
Ich bin unterwegs und bleibe nicht auf einer Spur
Ich bin unterwegs, wenn die Sonne über mir lacht
Ich bin unterwegs bei Tag wie auch in der Nacht
Ich bin unterwegs, wenn der Regen hernieder fällt
Ich bin unterwegs auf dieser wunderschönen Welt

Ich genieß` den Duft von den Blumen am Wegesrand
Ich genieß` den Klang von den Vögeln über dem Land
Ich genieß` den Blick bis über den weiten Horizont
Ich genieß` den Glanz der prächtigen Gebirgsfront
Ob Schnee oder Eis, ich wandere von nah bis fern
Ist`s kalt oder heiß, ich wandere einfach nur gern

Und ich sehe, wie jemand von der heutigen Welt gestresst ist
Dem rate ich dann, wandere damit du deine Sorgen vergisst

Ich brauch' kein Auto, das Fahren macht nur aggressiv
Ich brauch' keinen Bus, der Gestank ist dort zu intensiv
Ich brauch' kein Taxi, denn ich habe überhaupt kein Ziel
Ich genieß' den Wind und sein schönes Blätterspiel
Qualmt auch mal mein Fuß, auf das ich mich mal niedersetze
Dann setz ich mich hin, denn es gibt genügend schöne Plätze

Und gebe ich dort dann mein kleines Stell-Dich-Ein
Dann merke ich gleich, ich bin dort niemals je allein
Denn egal, wo mich meine Pfade auch hin mal bringen
Fangen alle Leute lauthals an dieses Lied zu singen

Wir sind unterwegs und spazieren durch die Natur
Wir sind unterwegs und bleiben nicht auf einer Spur
Wir sind unterwegs, wenn die Sonne über uns lacht
Wir sind unterwegs bei Tag wie auch in der Nacht
Wir sind unterwegs, wenn der Regen hernieder fällt
Wir sind unterwegs auf dieser wunderschönen Welt
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Auf Pücklers Spuren

Wer Pückler und Schloß Branitz nennt,
aber beides noch nicht persönlich kennt,
nutze doch die jährlichen Brückentage,
um zu klären diese und jene Frage.

Wir haben es neulich erst unternommen,
sind motorisiert bis zum Parkplatz gekommen.
Am großen Platz mit vielen blauen Parkuhren
war der Anfang aller Wege und Spuren.

Doch wir strömten nur in eine Richtung,
nämlich zu der großen Gärtnerlichtung.
Dort wo die goldene Ananas winkt,
weil auf dem Dach sie in der Sonne blinkt.

Schon von weitem hörte man ein Raunen,
war es über des Fürsten Baumwagen das Erstaunen?
Nein, dort wo wir fragenden Blicks eintrafen,
war ein kleiner fast versteckter Gondelhafen.

Ein Gondoliere von des Spreewalds Fließen
ließ uns hier eine besondere Parkansicht genießen.
Wir durften aber auch sofort wissen,
durstlöschende Getränke müssen wir nicht missen.

Gewässer , die Jahrzehnte vor sich hin gedümpelt,
hatte man mühsam und fachmännisch entrümpelt.
Mit leichter Strömung kam von der Spree
frisches Wasser für manchen Graben und See.

Es war keine sehr lange Gondelstrecke,
doch wir sahen manche verborgene Ecke.
Als erstes ich dabei die Ruheplätze erwähne
für Enten, Nutrias und die brutlosen Schwäne.

Am Ufer die Bäume nicht einfach wachsen,
Pückler pflanzte sie zu breiten Sichtachsen.
Unter ihnen wir die seltenen Blumen fanden,
die wir als Kinder am Feldrain zu Sträußen banden.

Die Reiseleiterin jeden Hügel kannte,
seinen Namen samt Bedeutung nannte.
Ruheplätze wie den Pilz auf dem hölzernen Pfahl,
den Kugelberg mit der Kugel aus poliertem Stahl.

Die gemauerte Brücke in der nahen Ferne
trug im Geländer eingearbeitete Sterne.
Hügel, von denen sich Fernblicke lohnen,
haben meist weibliche Proportionen.

Pückler war nicht nur ein Gartengestalter,
seine Seele war ein rastloser Falter.
Von Orient. und Ägyptenreisen inspiriert,
hat er sein Begräbnis und das von Luzie inszeniert.

Der einfache Friedhof der Familie ihm nicht gefiel.
eine Insel mit Tumulus war sein Begräbnisziel.
Eine chemische Veränderung seines Leichnam
er plante und wie vorgesehen auch bekam.

Er selber hat die Seepyramide mit bepflanzt
und im Herbst angesichts der Farben getanzt.
Über Pückler gibt es die seltsamsten Geschichten,
aber man sollte sie an Ort und Stelle berichten.

Wir haben es bei der langsamen Gondelfahrt erlebt
und sind danach hungrig in das Gewächshaus geschwebt.
Wo im Winter die Palmen frostgeschützt ruhen
speisten wir Besucher aus Pfannen und Truhen.

Fantasiereiche Gastronomen servierten uns Herren und Damen
als Pücklerverehrer Speisen mit alten und romantischen Namen.
Leib und Seele gefüllt und das Portemonnaies geleert,
sind wir Wissen gestärkt und stolz nach Hause zurückgekehrt.

31.05.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige