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Gedichte über Natur - Seite 73


Mohnblumenfrau sucht....(Teamwork)

Zu lange schon schlaf ich adrett
allein in meinem Wiesenbett.
Allmählich wird mir das zu dumm -
brauch wieder neuen Lebensschwung.

Mein schönstes Kleid aus roter Seide
bewegt sich sacht mit mir im Wind
wie ein Signal aus dem Getreide,
das wieder nach Erfüllung sinnt.

Geschmeidig bieg ich mich beim Drehen -
blitzschnell, für einen Atemzug
kann man(n) dann die Verlockung sehen
bei meinem Stimmungshöhenflug.

Zu diesem schwerelosen Spiel
regt sich flockig dort im Korn
ein großer, schlanker Blütenstiel
in Blau und scheinbar gut in Form.

Gefällt mir gut, was ich da sehe.
Soll ich mich jetzt entdecken lassen?
Ich glaub, er schielt in meine Nähe....
und schon hat mich der Mut verlassen!


© Ingrid Bezold



Ein Meter-Mann
(Die Kornblume)


Ihr leichtes, rotes Seidenkleid,
raubte mir alle Sinne.
So sprach ich dann zur Abendzeit
mit unhörbarer Stimme:

Du träumst recht oft auf dünnem Stiel.
Und: gib nur Acht – dort oben
zieht Regen auf – er wird zuviel
in deinem Hauch von Kleide toben.

Schon stürmten dunkle Wolken an,
mit rauschend schwerem Regen.
Riss ihr am zarten Kleide dann
und wollt´ sie gänzlich niederfegen.

Da spannte ich die blaue Blüte,
ganz weit über sie hin,
daß sie beschützt sich fand in Güte,
obwohl dann selbst zu schwer ich bin.

Beladen von der kühlen Nässe,
die mich fast überrannte,
stand ich erst tapfer – dann in Blässe,
weil sie mich: mein Retter! nannte.

*

Ein Blatt fiel ihr doch von der Krone.
Nun ja, sie tanzte weiter...ohne.



© Ralph Bruse
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