Gedichte über Natur - Seite 548

Das Klagelied eines kleinen Mistkäfers.....

Schwerfälligkeit zeigt sich im Flug
ein Dickerchen hat vom Leben genug
Lauthals hat es sich beschwert
dass man´s im Wald auch sicher hört

Mach Arbeitsteilung mit der Frau
bring Erde nach oben, die abfällt am Bau
Kümmere mich so weit so gut
mit meinem Weibchen um die Brut

Möchte doch dem Nachwuchs geben
den optimalen Start ins Leben
Fresse gerne frischen Dung
der macht kräftig und hält jung

Als lausigen Wachmann man mich tituliere
da ich für Milben als Taxi fungiere
Sie halten sich unten am Panzer fest
ich kanns nicht ändern, das gibt mir den Rest

Der Himmelsbote mit schwarzen Punkten
lebt fein oben ich meistens unten
Alleine mein Name besteht schon aus Mist
Marienkäfer der Bessere ist......

@ Nordwind
20.September 2013

Ich habe Respekt vor jener Zeit
wenn steigender Nebel Schweigen bricht
Sinnenbezaubernde Langsamkeit
sich wärmt in spätem Sommerlicht

Wenn die Natur im Rauschzustand
mit Licht und Schatten reizvoll spielt
der Wald im prächtigsten Gewand
man sich als Teil des Ganzen fühlt

Ein Blättertanz wird aufgeführt
aus der Bäume Farbenmeer
ein wenig Wehmut man verspürt
die Zeit scheint dehnbar tiefer schwer

Goldenes Licht ziert jeden Baum
geheimnisvolle Schattierung ringsum
So bleibt vergangener Sommertraum
nur noch ein Hauch Erinnerung

@ Nordwind
27. sept. 2013

Furchterregend und finster das Meer
vor uns direkt eine Nebelwand
träg schwappen Wellen hin und her
Totenstille die schier übermannt

Als läge das Unheil in modriger Luft
makabere Lage, kein Windhauch weht
das Meer scheint eine einzige Gruft
das sich in einer Zeitschleife dreht

Unheimlich hallt ein leidvolles Lied
das tief durch Mark und Bein gedrungen
obwohl man keine Gestalten sieht
Von Geisterhand wird´s wohl gesungen

Warscheinlich sind es Seemanns-Seelen
die grausam ertrunken irgendwann
und just vom Totenreich erzählen
schließlich erscheint der Klabautermann

Sein eisiges Lächeln nichts Gutes verspricht
entsetzlicher Anblick - der Atem stockt
"Du Windbraut des Meeres dich hol ich noch nicht
obwohl du mich eben hierher gelockt"

Mit einem Mal war der Spuk verschwunden
die Sonne trat hinter den Wolken hervor
nun folgten noch viele heitere Stunden
für Seemansgarn waren alle ganz Ohr

*

@Nordwind
17.Okt.2013