Gedichte über Natur - Seite 390

Aus kalt erstarrter Nebelferne
entquillt das Blut des Morgenrots,
und aus dem Reich erloschener Sterne
strömt sanft die Glut des Sonnenboots.
Die Nacht, die kalt im Dunkel wimmert,
wird von der Kraft des Lichts zertrümmert.


Schnell fließt in vollem breitem Strome
das warme aufgeblähte Gold,
das aus dem blauen Himmelsdome
mit Feueradern erdwärts rollt.
Den Berg umlodern Flammenstrahlen,
die gleißend von dem Gipfel fallen.


Die helle Wonne gleitet nieder
und flutet über Wald und Feld,
sie weckt den Ton erstarrter Lieder
und schmückt mit ihrem Glanz die Welt.
Bedächtig steigt die Sonne höher
und alles Leben kommt ihr näher.


(© Friedrich Graf)

Die Natur wird sich vor uns
verneigen,
wenn wir Menschen ihnen
unsere Liebe beweisen.

Blumen und Bäume
wunderschön blühen,
ich werde sie
mit meinen Händen berühren.

Ihre Blätter und Blüten
sie zu mir neigen,
wollen mir damit
ihre Liebe beweisen.

Ich streichle sie
und fasse sie an,
sage zu ihnen
Herzlichen Dank.

Ihr gebt mir Kraft,
ihr gebt mir Licht,
das vergesse ich
ganz sicher nicht.

Ich zeige euch
meine Liebe,
hole Wasser
für die Wurzeln und Triebe.

Die Blumen
haben auch ein Gesicht,
der Mensch es leider
manchmal vergißt.

Im Wind
sie sich biegen,
lassen ihre Pollen
über die Erde fliegen.

In Nachbars Garten
ich sie jetzt sehe,
auch ihm wollen sie
viel Freude und Liebe geben.

Schaut und seht
einfach nur hin,
das ist der wahre
Lebenssinn.

Sie mit Freude geben,
sie mit Liebe schenken,
ohne dabei an Wiedergutmachung
zu denken.

Ich öffnete meine Augen,
ich habe es gesehen,
jetzt kann ich das Leben
viel besser verstehen.


Sabine Volkmar 09.12.2009

Der Herbst ist gekommen,
hat uns Farben mitgebracht,
die Bäume im Garten
zeigen diese herrliche Pracht.

Nicht nur die Blätter
fallen vom Baum herab,
auch Kastanien, Eicheln, Bucheckern,
hat er uns mitgebracht.

Der Igel am Boden,
man hört ihn rascheln,
trägt einen großen Apfel
auf seinen langen Stacheln.

Ein Wurm kommt heraus,
aus der Erde tief,
sieht den schönen Apfel,
er zu ihm kriecht.

Zu den schönen Früchten
auch die Vögel fliegen,
sie lassen diese Nahrung
nicht am Boden liegen.

Der Mensch im Garten
erntet was er kann,
bringt es nach hause,
der Winter ist lang.

Der Herbst nicht fragt
nach Geld oder Macht,
er hat diese Gaben
kostenlos für uns gebracht.

Das ist das Leben
auf unserer schönen Erde,
wir können es pflegen
und dann weiter vererben.


Sabine Volkmar 04.10.2011

Der Winter geht zu ende.
Der letzte Schnee taut auf.
Der Frühling bricht ein
und die Erinnerungen kommen wieder.

Auf dem Bürgersteig stand ich
und schaute dich an.
Immer näher kamst du
und standest dann vor mir.

Leicht wehte der Wind.
Die Bäume fällten sich mit Blätter.
Vogel gezwitschere
und Blumen die erblühten.

Mein Traummann stand vor mir,
nie mehr loslassen wollt ich dich.
Dein Blick ruhte auf mir
und fesselte mich.

Helle, warme Tage.
Dunkle, heiße Nächte.
Die Sonne erstrahlt in ihrer Pracht.
Leichte Brise des Windes die verweht.

Hände die zueinander finden.
Augen die nur noch einander sehen.
Lippen die keinen halt kennen.
Zwei Körper die verschmelzen.

Der Frühling ist da,
in all seiner Pracht.
Das Herz schlägt erneut
und sehnt sich nur nach dem einem.