Gedichte über Natur - Seite 361

Die Kinder johlen auf den Schlitten,
denn steil bergab geht es ins Tal.
Sie kommen wild daher 'geritten',
im Fahrtwind outet sich ein Schal.

Der Wagemut kennt keine Grenzen,
fällt eine Abfahrt in den Schnee,
dann zieht man keine Konsequenzen,
und sagt, das tat nur halb so weh.

Am Abend hat man nasse Socken,
doch denen wird dann eingeheizt,
die sind am nächsten Morgen trocken,
kein Herd, der mit der Wärme geizt.

Man weiß es aus vergangen Jahren,
das wird uns keine Lehre sein,
viel Kraft braucht man beim Schlittenfahren,
ins Bett plumpst jeder wie ein Stein.

Roman Herberth

Hervorgegangen aus den Sporen,
die in der Wintererde ruhten.
Sie erschienen mir verloren,
freue mich, dass sie sich sputen.

Viele frische spitze Sprossen,
in erstaunlich großer Menge.
In allen Größen aufgeschossen,
sieht es aus wie im Gedränge.

Dunkelgrün emporgereckt,
noch aufgerollt an ihrer Spitze,
wirken sie wie aufgeschreckt,
wartend auf des Frühlings Hitze.

Fächerblätter wir erhoffen,
wenn sie ausgebreitet sind.
Werden sie dann angetroffen,
manches Tier dort Schatten find.

Hinten in der Gartenecke,
nach den ersten warmen Tagen.
Neue Farne ich entdecke,
die Entfaltung sie nun wagen.