Mondscheinnächte fassen,
Mit weißen Aurafingern lang,
Nach städtisch schwarzen Gassen,
Einsam - magisch- bang.
Stadtlaternenlichter flackern,
Innenhöfe schluckt das Dunkel,
Totenstille auf den Ackern,
Durch's Gewölbe schaut Gefunkel.
Und die Umrisse verschwimmen,
Einer jeden Sache bald.
An den Fenstern Kerzen glimmen,
Und unheimlich wirkt der Wald.
Manch Getier dringt an die Ohren,
Doch es könnte alles sein,
Als hätte sich die Welt verschworen,
Schaut der Mond mit falschem Schein.
Schaurige Stille in dem Äther,
Die Köpfe senkt ein leichter Schlummer,
Müde Töchter, Söhne, Väter,
Ihre Nacht so schwarz wie Kummer.
Sieh' die Metalle von den Fähren,
Gespenstisch auf den Wellen schaukeln,
Als ob sie selbst lebendig wären,
Es den Lebendigen vorgaukeln.
Und wie ein Wind die Fahne hebt,
Kaum beschienen von Laternen,
Wie sie uns weismacht, dass sie lebt,
Je weiter wir uns ihr entfernen.
Und auch wie jede Nacht, birgt leise
Diese uns ein Heer der Tugend,
Sie zu erkennen macht uns weise,
Ihr nachzuleben gleicht der Jugend.
Gleicht der Jugend, weil man wächst,
Durch die Eigenschaft der Nacht,
Aus Stille und Demut da erwächst
Die Menschenblüte voller Pracht.
Darum sei es Zeit zu Staunen,
In den Nachteshimmel rauf.
Nicht nur eine deiner Launen,
Darauf baut dein Wesen auf.
Stille ist uns wesentlich,
Denn sie ist unser inn'res Wesen,
Fühl die Stille, fühle dich,
Du bist immer schon gewesen!