Gedichte über Mut (Seite 18)

Stark sein

Stark zu sein bedeutet nicht,
nur immer zu gewinnen,
und auch nicht, den ganzen Tag
von Rachelust zu spinnen.

Stark zu sein bedeutet nicht,
im Ruhme sich zu laben,
und auch nicht, 'nen Batzen Geld
auf der Bank zu haben.

Stark ist man, und glaubt es mir,
wenn man sich tapfer stellt
und nicht nach 'nem Misserfolg
sofort die Schnauze hält.

© Norbert van Tiggelen

Herzensblick

Der Sommer legte sich schlafen,
als deine Hand die meine ergriff,
Einkehr, in den stillen Hafen, dem
Winter gab es einen neuen Schliff.

Wir stets einander schleifen,
dem Frühling sehnend entgegen,
miteinander zur Blüte reifen,
in Jahreszeiten weiter bewegen.

Stürme zwangen uns in die Knie,
entzwei gerissen unsere Hand,
verloren uns dennoch nie, stärker,
als der Wind, unser Herzensband.

Wir stets einander vergeben,
über Regenbogenbrücken geh'n,
miteinander Momente leben,
im Sturm in unser Herz seh'n.

Nur du allein.

Bleib niemals stehen.
Gib niemals auf.
Egal wie tief die Wunden sind,
Das Leben nimmt seinen Lauf.

Es gibt so viel wofür es sich lohnt zu kämpfen.
Auch wenn man denkt das man bereits am Ende angekommen ist.
Auch wenn die Liebe fehlt, sehne dich nicht nach ihr.
Niemand wird sie dir schenken.

In dieser Welt schenkt dir niemand etwas.
Keine Hoffnung und erst recht kein glückliches Leben.
Jeder will dich am Boden sehen, um über dir zu stehen.
Glaub mir das.

Nein glaub mir nichts.
Glaub nur an dich.
Nur du allein kannst Siegen.
Hör auf dich selber zu bekriegen.
Hör in dich hinein. Finde deinen Frieden.
Finde ihn bevor du dich zerbrichst.

Denk nicht am mich oder an die anderen.
Denk an dich und deinen Weg.
Mach alles was du willst, sei stolz auf das was dir noch fehlt.
Denn nur das was uns noch fehlt, ist das was uns belebt.

Sei stark, guck nach vorne.
Schau niemals zurück.
Du bist nicht verrückt.
Sonder ein Mensch, wir beide, du und ich.

Copyright © by MiMabell

Verrechnet

Am Fuße von des Poeten Turm
saß ein kleiner Kletterwurm.
Der kroch mutig, dass er s schafft,
acht Meter hoch in jeder Nacht.
Am hellen Tag rutschte er wieder
täglich vier Meter darnieder.

Zwölf Nächte trieb er dieses Spiel
bis dass er von der Zinne fiel.
So ein Kletterer stürzt dann tief,
gerät die Rechnung etwas schief.
Adam Ries erfand einst den Wurm,
doch wie hoch ist der Turm?

11.12.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Gut vorausgeplant

Man hat bedacht, vorausgeplant.
Die Zukunft schien in unsrer Hand.
Doch es kam anders als geahnt,
vermurkst hat es der Sachverstand.

Man war sich sicher, nichts läuft schief.
Die Zeichen hatte man verkannt.
Weil es am Ende anders lief.
Die Lage, äußerst angespannt.

Gewaltig steht man unter Strom.
Man ging sich selber auf den Leim.
Man machte Jagd auf ein Phantom,
und sich im stillen einen Reim.

Man unterlag dem Selbstbetrug
und stand gehörig unter Zwang.
Aus einem Schaden wird man klug,
doch jeder weiß, das hält nicht lang.

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Herzensblick

Nur du allein.

Verrechnet

Gut vorausgeplant