Gedichte über das Miteinander - Seite 69

Ich sehe in dir mein Morgen, mein Jetzt und mein Gestern
und das ist nicht immer so unter Schwestern.
Doch du hast mich belebt, stets geliebt und befreit
und so folge ich deinem Ticken,
denn du bist meine Zeit.

Du führtest mich schon oft auf den rechten Weg zurück,
brachtest mir Liebe und ganze Meere voll Glück.
Ich folge dir stets auf Schritt und Tritt,
denn du bist mein Kompass und nimmst mich immer mit.

Wir reisten oft in dunkler Nacht,
doch das hat mir nie Angst gemacht,
denn wenn die Furcht mich klein machte, in dir ein Feuer entfachte,
welches mich umgab und mich wärmte.
Ich bin froh, dass ich mich nie zu weit von dir, meinem Licht, entfernte.

Manchmal fliege ich hoch und bin dem Fall sehr nah,
doch du, mein Engel, bist immer da.
Du hältst mich fest und fängst mich auf,
weshalb ich dich mein Leben tauf´.

Es war eine lange Reise,
nur die Zeit war zu kurz.
Du warst allen stets ein Lotse
und hieltest das sinkende Schiff auf Kurs.
Mit dir in unserer Mannschaft,
fandest du jedes Licht.
Das dachte ich.
Doch so war es nicht,
denn du warst das Licht.
Heller als ein Leuchtturm schienst du in unser aller Leben,
hast uns alles gegeben.
Du zeigtest uns ein Meer mit hohen Wellen,
die uns sanft wogen.
Du sätest die Winde,
die in unser Segel flogen,
uns antrieben.
Wenn du da warst, gabst du mir das Gefühl,
ich könnte nie verlieren, nur siegen
und dafür müsse ich mich nicht einmal verbiegen.
Die schönen Gefühle, wie Vertrauen und Sicherheit,
stelltest du nicht nur bereit,
sondern hast sie uns zum Geschenk gemacht,
mit größter Mühe verpackt und hinterlegt.
Ich habe sie oft angenommen, viel nachgedacht und überlegt,
was das größte Geschenk nur war.
Und als mir die Antwort kam,
warst du nicht mehr da.

Kontemplation?

©Hans Hartmut Karg
2017

Wo ist mir
Nachsinnen noch lebendig?
Wer nimmt sich
Zeit für meine Seelenruhe
und Kraft?

Wo bleiben wir noch
geistreich beidhändig,
wenn das Reale verweht,
das Sicherheit schafft?

Wo sind die Stunden geblieben,
in denen Innewerdung wir bräuchten,
unsere Augen sich fühlend befeuchten,
erneuern die Liebeskraft?

Brauchen wir nicht wieder Freunde,
ein wenig belebt auch auswändig,
damit alle Hektik vergeht
und das Netz nicht mehr
einzig Beziehungen schafft?

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