Gedichte über das Miteinander - Seite 63

Ein Gedicht für den
„der sich angesprochen fühlt“


Der Stänkerer


Sind alle zufrieden,
und überall ist Ruh.
Gibt’s einen der Stänkert,
und das bist halt Du

Sich Sorgen zu machen,
ist nicht das Problem.
Doch dem Probleme schaffen,
kannst du nicht wiederstehn.

Mit all deiner Kraft
und deinem Geschick,
brichst du allen andern
und auch Dir das Genick.

Du merkst es nicht mal
und denkst du bist im Recht.
Hälst dich für genial
und machst andere schlecht.

Du armer Mensch
wirst du es erst verstehn,
wenn dir all deine Kollegen
den Rücken zudrehn.

Und wieder Ruhe herscht
ach wie schön das sein kann.
Doch dann,ja dann fängst du wieder
zu stänkern an.

Gute Nacht, Freunde,
es wird Zeit für mich zu geh'n!
Was ich noch zu sagen hätte, 

dauert eine Zigarette

und ein letztes Glas im Steh'n.

Gute Nacht, Freunde,
es geht gar nichts mehr zur Zeit!
Was ich noch zu rauchen hätte,
reicht kaum – ich sag's – für eine Kette,
letztes Glas noch, ich bin breit!

Gute - hicks -, Feinde,
es wird geh'n, hab' ich doch Zeit!
Was ich noch zu schwafeln hätte,
hört nur noch – rülps – diese Kokette
für ein letztes Mal im Steh’n!

Guten Tach, Frauke,
ich komm heim und du willst geh’n?
Ich erklär’s dir und ich wette,
daß du danach hast im Bette
sehr viel Spaß, falls er bleibt steh'n!

© Micha Schneider
(nach dem Song "Gute Nacht, Freunde" von © Reinhard Mey)

Ich höre es immer noch...
"Ich habe Lasagne gemacht, möchtest Du Mitessen?"
Eine verlegene Einladung; nach dem "Erwischt" werden...

Es wurden Lügen aufgetischt!
Ganz frisch und warm.
Es roch ganz scharf,
nach Tod
und Verrat!

Und ohne Worte,
war es sofort klar.
Ich hörte nicht auf
gut gemeinten,
freundschaftlichen
Rat.
Können Augen nicht
verstecken,
diese unheilvolle
Tat.

Ich wollte alles Glauben;
niemals etwas von
der Lieben
rauben.

So hörte und
so sah ich dann,
was anderer
Menschen Worte
Klang
so tief ins redlich
Herzen stechen kann.-

Ohne Reue, ohne
schlecht Gewissen.
Vergiftet Herz,
dann voll zerissen!

Ich bin nicht tot,
doch ohne Herz,
ist dies kein Leben.

Vergeht denn niemals
dieser tiefe Schmerz?
Wo bleibt das letzte
Bestreben?
Ohne Lügen,
nur zu Geben...