Gedichte über das Miteinander (Seite 50)

Wohin

Wo ist nur das Positive hin,
das lag doch früher überall herum.
Verzinst es sich gerade mit viel Gewinn
und wird dann zum Positivmaximum ?

Oder nahm es Herr Kästner mit sich
und jener Frage, die er sich stellte ?
War er denn wirklich so fürchterlich,
verließ uns als Positivgeprellte ?

Dresden, D., 28.02.2018

Mein Mantra

Nur die Liebe
kann mein Leben besser machen.
Deshalb liebe ich
Menschen aller Nationen.

Meine größte Liebe
bist du,
denn ich bin sicher,
du bist mein Lieblingsmensch.

Mein Leben ist
eines der Besten.
Wenn das alle Menschen
sagen können,
werde ich sehr glücklich sein.
Von nichts
kommt aber nichts.
Komm, lass uns gemeinsam
daran arbeiten.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Sei kein Gefangener der eigenen Meinung

Homo sapiens wurde allen Tieren überlegen
weil ihm die Fähigkeit zur Kooperation gegeben.
Wie die Rabenkrähen haben wir eine Kombination
aus hoher Intelligenz und hoher aggressiver Aggressivität, und der Lohn
ist die Beherrschung der Welt.
Doch wem nur die eigene Hybris gefällt,
wer nicht zuhört, sich selbst verändert und korrigiert
der ist kein Mensch mit ethischem Wert.

Simon Marius

EXTREM

Nach draußen ihr, gegen das System,
denn die Lügen sind ihnen nicht abzukaufen!
So verblendet, so verbittert, so EXTREM,
EXTREM gegen die Wand gelaufen,

dass der Schaden nun permanent
und ihm scheinbar kein anderer Weg gelassen.
Man ihm immer grausamere Ausflüchte nennt,
einen Grund, einen Anlass irgendwen zu hassen.

Und wo Hass ist, da ist Gegenhass.
In Wort und Tat nicht besser.
"Nicht für uns ist gegen uns!", bedeutet das.
Die Antwort gibt's in Tritten, Schlägen, Messer.

EXTREM hier gibt's kein Ziel oder Lösungsweg,
sondern nur die nächste Eskalationsstufe.
EXTREM, als wenn der Hass die Runden dreht
und ich den Teufel zu Vernunft rufe.

Gedeckt von der unbringbaren Vision,
verteidigt durch die vermeintlich gute Intention.
Für den Spaß, das Ego, zerstört man heutzutage Leben...
Ja, so sind viele Menschen, so EXTREM daneben...

N.Fender

Lebensförderung

Lebensförderung

Von Anfang an tragen Menschen dann Liebe im Blut,
Wenn sie nicht ständig urteilen und alles bewerten,
Immerzu scheiden, was für sie schlecht läuft oder gut,
Weil sie für sich lieber die Lebensfreuden mehrten.

Wer ständig nur nörgelt und mäkelt,
Bei dem verhärmt sich das Gemüt,
Während der Kluge am Lebenssinn häkelt,
Weil er Spross in naturwüchsigem Liebesgeblüt.

Von daher fördert der Zweite in jeder Beziehung
Das Gutständige offenherzig und frei zutage
Und zeigt damit großherzig seine Bemühung,
Mit der das Leben Erfüllung, nicht Plage.

Wer sich interessiert, der wird wahrgenommen
Als Person mit Offenheit. Er kann das Leben wenden,
Das sonst verloren, gar unter die Räder gekommen,
Denn sein Wesen wird Hoffnungssterne aussenden.

©Hans Hartmut Karg
2023

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