Gedichte über das Miteinander (Seite 10)

bin sonne nicht und bin nicht mond

hoffnung,
verlorensein in einem
lebensfluss, wie glück und leid
und wie geburt und tod - so
fließe ich im strom
nie ganz allein.

bin sonne nicht
und bin nicht mond,
bin nur ein stern im lebenszelt.
verglühe ich - ein auge ist's,
das in erinn'rung
mich behält.

im toten Winkel

liegt Einsicht
noch verdunkelt
im Herz
im tiefsten Winkel
bei Unverdautem
nur Gestautem
schleppt jeder Schritt
im Herzschlag
auch den toten Winkel mit

da liege ich
und warte

mit jedem Tropfen
meines Seins
zu treten
aus dem toten Winkel
der vereint

Es muß nicht immer Kaviar sein...?

Ein Gedicht muss nicht stets tiefsinnig sein,
sondern auch einfach mal nur zum schmunzeln.
Dem einen gefällt's, der and're denkt "Nein!"
und kann nur seine Stirnfalten runzeln.

Wenn man die Oase nicht überschwemmt,
gar täglich mit Belanglosigkeiten,
oder Hass propagiert ganz ungehemmt,
muss man doch nicht richten oder streiten...

...oder?

Thomas

Oh, stille Weihnachtszeit!

Es ächzt und stöhnt die Luft
von Hektik, Stress und Frust.
Das stille Weihnachtsfest
entpuppt sich als Burlesque.

Wir machen alle mit
in dem Theaterstück,
das einszweidrei vorbei -
es wartet schon das Ei...

Ein Glück: dazwischen ist
die Fasnet, die mit List
erlaubt, ganz ohne Zier
wonach uns heimlich giert.

So kehrt nie Stille ein.
Noch glüht der Weihnachtswein
in durstig heis'ren Kehlen,
die "Stille Nacht" krakeelen.

Und wird es still zur Nacht,
man vorher sich verkracht;
vielleicht sogar entzweit...
Oh, fröhlich' Weihnachtszeit!

Gedichte über das Miteinander - Seite 10

bin sonne nicht und bin nicht mond

Gerippe im Rückgrat

im toten Winkel

Es muß nicht immer Kaviar sein...?

Oh, stille Weihnachtszeit!