Gedichte über den Menschen (Seite 799)

Weltbrand

Ich habe Schallplatten an DJ´s verteilt
die legen ja nur noch mit Haargel auf
Sehr viele amtliche Termine verpeilt
im Kino Mangapornos geschaut
Forschungen stets angestellt
was man im Leben wohl noch braucht
Hie und da erkenntnisträchtig
manche Wiese weg geraucht
Habe Mitgefühl an Nazis verteilt
ihnen Küsse auf ihre Glatzen gegeben
Deine Eltern hatten´ s schwer mein Jung
doch hassen ist falsches Streben
Pfleg doch deinen Mikrokosmos
wenn auch im Schatten von Giganten
Beim immer nur dagegen sein
bald alle Welten brannten

SzIgNm 30.07.2024

Theo ohne Deo

Der Theo, der Theo,
der nutzte kein Deo.

Ihm war das Deodorant
nur aus der Werbung bekannt.

Beim Jubeln, drücken und umarmen,
da waren die anderen die Armen.
Denn beim Theo war nur Natur unter den Armen.
Da kannte er kein Erbarmen.

Der Theo, wenn ich das sagen durfte,
der war nicht ganz dufte.

Drum war der Theo, der Theo,
oft alleine, denn er nutzte kein Deo.

©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Dunkle Erde...

Sind gekommen
mit Gewehren
und Granaten,

schossen den Mond,
vom Himmel die Sterne,

Sonne hörte
auf zu scheinen,

dass uns kein Licht
mehr bleibe,
die Erde dunkel werde.

04.08.2024 © Soso

Warum so ernst? {271}

Was kann ich wissen, außer Rausch,
mein Blut wirft sich durch meinen Leib.
Nur deinen Leib begehrt es auch,
mein Blut ist störend, wenn es schreit.

Was soll ich tun, ich fühl’ mich blind,
lass nur passieren was geschieht.
Eine Fahne im Wind, die an mir zieht,
ein im Menschen Innern ängstlich Kind.

Was darf ich hoffen dieser Tage,
zu glauben nur scheint obsolet,
wie auch das Trübsalblasen unentwegt,
bis hin zum sterbendleisen Nachtgebet.

Was ist der Mensch … ganz überhaupt?
Warum such’ ich Leid in Leidenschaft?
Bis heute hab ich’s nicht geschafft,
zu leben, was den Geist erbaut.

Jacob Seywald XIII

Dressierte Idioten

Komm lass dich heut dressieren,
Dann hast du auch Manieren.
Und denke bloß nicht selber.
Zur Schlachtbank führt man Kälber.

Komm übe brav dein Schweigen.
Die Welt gehört den Feigen.
Man sieht es an der Presse,
Die hat 'ne große Fresse.

Was soll man auch mit Frieden?
Die Hirne müssen sieden.
Denn tüchtig sind die Kriege
Und Wahrheit heißt heut Lüge.

Ich bin schon gut dabei;
Und nehme hin den Brei.
Die Seele ist verkohlt --
Der Weltenarsch versohlt.

Gedichte über den Menschen - Seite 799

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Theo ohne Deo

Dunkle Erde...

Warum so ernst? {271}

Dressierte Idioten