Gedichte über den Menschen - Seite 730

In den Straßen hört man Musik erklingen,
und einige die dazu singen,
Davor tanzende Akrobaten,
Die Leute vor sich scharrten.

Wohltuende Klänge die in mein Ohr dringen,
ein paar Kinder die mit den Akrobaten springen,
Die Gedanken fahren hoch und runter,
Die Leute werden vor Freude munter.

Wo her sie wohl kommen?
Die Zuschauer zu klatschen begonnen,
Das Klatschen erfolgt im Takt,
Dies ein Ansporn für die Darsteller ist, das ist Fakt.

Ob sie damit großrauskommen können?
Ich würde ihnen das Gönnen,
Sie reißen das Publikum echt in den Bann,
Die Musikanten Und Akrobaten sind ein gutes Gespann.

Die Vorstellung ist jetzt beendet,
Die Zuschauer viel Applaus Gespendet,
einige Spenden Geld,
und wünschen alles Glück der Welt.

Gebeugt sein Rücken
wie von schwerer Hand,
sitzt er, in sich
versunken, auf der Bank

und redet; redet laut
in sich hinein,
als wäre er mit sich
nicht ganz allein.

Ein Ruck: sein heller Blick,
himmelberührt,
mit dem, ergriffen, er
Gespräche führt,

ist weit und klar, und
doch so sonderbar,
wie seine Hand, die
grüßt die Engelschar,

die für mich leichte
weiße Wolken sind -
ihn küssen sie; und er
wird Gottes Kind,

das wieder weiß um die
Unendlichkeit,
die nur der Himmel
hält für ihn bereit.

Und er dankt Gott, mit
dem er leise spricht,
zärtlich, von Angesicht
zu Angesicht.

Ich denke: so ein
versoff'ner Spinner!
Und doch, berührt:
vielleicht auch Gewinner,

der irgendwann mal
sich verloren hat
in dieser Welt, in der
er gilt als Wrack,

weil er sein schweres
Schicksal nicht ertrug,
gescheitert ist an
seinem Selbstbetrug,

im Alkohol ertrank
all' die Chancen -
Hält ihm jetzt Gottes Hand
die Balancen?

Unergründlich sind
der Sehnsucht Trancen...