Gedichte über den Menschen (Seite 599)

Die Würze des Lebens

Wie jeder sein Leben würzt,
entscheidet er selbst.

Wie die Leben verschieden sind,
sind es die Zutaten
und die Geschmäcker.

Als Überraschung
streut das Leben
manchmal noch
Chili, Pfeffer und unbekannte Gewürze dazu.

Ob wir kräftig umrühren,
alles stehen lassen,
aus-spucken,
oder soviel wie möglich geniessen,
liegt wieder
bei uns.

© A.Namer

Auf dem Zeltplatz

Auf dem Zeltplatz schnarcht's manierlich.
An den Lampen hängen zierlich:
Grosse, Kleine Flatterwesen.
Und der Mond schaut stumm vergoldet.
Keiner träumt von etwas Bösen -
Gern was man noch machen wolltet.

Und schon krähen erste Hähne.
Auf dem Wasser schippern Kähne.
Blauer Himmel in der Weite.
Klappern Schüsseln, Tassen, Teller.
Lächeln droht von jeder Seite.
Und das Leben packt ein heller.

Lebens-Inseln

Eine Blumeninsel…

Sieh sie dir an…
Was siehst du?

Ich sehe…
Blumen
Farben,
Formen,
Duft,
Bewegung,
Verschiedenheit,
Freude,
Verbindung,
Tanz,
Wachstum,
Verbundenheit,
Nahrung,
Einladungen…

Mich erinnert sie
an Lebens-Inseln…

© A. Namer
Lebens-Inseln....
Manchmal sind diese Inseln... Träume, manchmal Erinnerungen, manchmal ein "Du", manchmal eine Melodie, manchmal ein Bild, manchmal eine Reise, manchmal Stille, manchmal ein Ort, manchmal ....

Die Sonnenblume

Diese Sonnenblume
steht heute auf meinem Tisch.
Wie schön sie doch ist.

Mein Blick
fällt auf ihre Kerne, ihre Blätter, ihren Stiel….
Alles Einzeln und doch ein Ganzes.
Sieht aus, als würde sie strahlen…

Als Nächstes
fällt mein Blick
auf einen einzelnen Kern.
Ob er wohl weiß,
in welchem „Verbund“ er existiert?

Viele viele Kerne
um ihn herum,
der Samen-Kelch,
die Blütenblätter,
der Stiel,
die Wurzeln….

Genährt
von der Erde,
dem Regen,
der Sonne…

Irgendwie
ist es mit uns ebenso…
Auch wir sind etwas Einzelnes
eingebunden in ein "Ganzes".
Wir werden gehalten, genährt,
getragen
von dieser Welt.

© A. Namer

forever young

forever young

Der Junge spielt schon wieder Polizist,
Vater scheint nicht gerade stolz darauf
Papa, heißt das wirklich Acht Cola Acht Bier
was du da trägst als Tattoo auf der Haut?

Vom Punker blieb nur plakative Tinte
und die Erinnerung an ein Gefühl im Herz
Die tägliche Stechuhr macht ihn lächerlich
und das Zweitkonto zu einem Scherz

Trägheit und Faulheit
gegen Geiz, Gier und Grausamkeit
Am besten rettet man die Welt
indem man auf seiner Couch bleibt

Liebling ich habe die Kinder geschrumpft
schon vor der Geburt auf mein Niveau
Der Apfel fault nicht weit vom Stamm
Evolution – ist eben so.

Den Zeigefinger immer schön raus
selbst mit den Händen tief in den Taschen
Ständig den großen Bogen denken
ohne die kleinste Welt je zu raffen

Kein Selbstmitleidsshit
Keine Dramatik aufgezogen
Dachboden ohne Strick
Die Angst klemmt in der Genetik

Aber bloss keinen Stress
weil man das eben so sagt
Immerhin war das Ergebnis seines Tages
Ein Klecks - Ejakulat.

SziGnm 10.08.2021

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Die Würze des Lebens

Auf dem Zeltplatz

Lebens-Inseln

Die Sonnenblume

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