Nachdenken über Mitmenschlichkeit

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Nachdenken über Mitmenschlichkeit

Wenig angeboren ist wirklich Humanes,
Sehr menschlich sind die Herrschwilligen,
So manche Untugend ist große Schwäche.
Menschlich ist da noch nichts Getanes,
Oft sind nur die Alten die tatsächlich Willigen,
Weil ihre Liebe zum Nachwuchs spräche.

Wer pilgert noch ins ferne Delphi
Zu den prophetischen Orakeln?
Dort macht man heute nur ein Selfie:
Medien greifen aus mit Tentakeln.

Menschlich das überbordende Wesen,
Das wohl immer auch das Unsrige sei,
Mit dem wir in die Neugierde geboren,
Lässt uns dichten, forschen und lesen,
Ist Teil unserer menschlichen Liebelei,
Mitunter so ganz nah bei den Horen.

Hat man uns nicht alles gegeben,
Talente, mit denen wir wuchern können?
Was ist das für ein Elendsleben,
Wenn wir uns nur an den Bauch gewöhnen?

Menschsein ist immer auch ein Traum
Im Fortgang der Zeit und im Streben
Auf der Suche nach neuen Horizonten.
Mancher merkt das selbst leider kaum,
Dass er dauerhaft müsste Liebe geben,
Wo Begehrlichkeiten sich stetig sonnten.

Wer pilgert noch ins freie Licht,
Wenn ihm nur Ausgrenzen ein Lied?
Wer schaut noch Dein Sonnengesicht,
Wenn keine Veranlassung sich mehr bemüht?


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Nachdenken über Mitmenschlichkeit

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30.06.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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