Gedichte über den Menschen - Seite 356

Ich komm schon mein Leben lang nicht Klar
in dieser Gesellschaft wo Werte nichts gelten,
kaum war einer für mich da
denn echte Freunde findet man hier selten.

Und schon immer musste ich kämpfen
weil es niemals für mich leicht war,
und meine Wünsche und Träume
bleiben für mich wohl immer unerreichbar.

Denn ich träum Von einer Welt
In der man noch zusammen hält,
wo sie einen hoch helfen
wenn man mal auf die Schnauze fällt.

Doch hier kämpft jeder nur für sich
und Träume sterben wie Eintagsfliegen
und wie sollte es anders sein
die schwachen bleiben am Boden liegen.

Wo ist nur all die Liebe geblieben
haben so viele nur ein Herz aus Stein,
mein Gott wird sind so Grund verschieden deshalb bleib ich lieber für mich allein.

Nein ich pass hier nicht rein
solang es die letzten noch nicht raffen,
und so bleibt alles nicht ganz so leicht
doch vielleicht werdens wir irgendwann mal schaffen.

DaniSmile79

Hundert Gäste sind geladen,
Mensch, was bin ich aufgeregt,
Fünfzig den Termin vergessen,
Wind hat ihn hinweggefegt.

Also schlepp ich die Getränke,
Für die fünfzig Leute ran,
Fünfundzwanzig wollen kommen,
Melden sich persönlich an.

Masern, Röteln und die Grippe
Schlagen diese Woche zu,
Mininieren meine Liste
Auf ein Bruchteil jetzt im Nu.

Tag der Lesung ist gekommen,
Zauberhaft ist das Büfett,
In den Gläsern sprudeln Perlen,
Mama kommt, juchhe, juchhe!

(c) R.P. 2011

Heute ist Altlasten Abholtag:

Kein Schrott und Kunststoff kann mir widerstehen,
im Traum wurde ich als Schrottsammler unverblümt gesehen.

Altlasten sind mein Gewinn, nichts anderes käme mir je
in meinen Sinn.

Mürrisch, knurrend weckend erwacht, erweckt bedacht,
ein Traum nur in der Nacht.

Aber eine Altlast bleibt, vom Tag gesammelte Gedanken.
Leider ein unerwünschter Vortrag vom Vortag und vom VorVorTag.

Unausweichlich, nein. Die Selbstentwicklung zeigt, beim
Aufräumen von alten Gedanken, weißen wir nicht ins unsere Schranken,
nein, wir erweitern sie zugleich.

Kein „Abholdienst“, „Recycler“ und der „Flaschen fleißige Sammler“
kann das für uns leisten,
kein Leergutautomat der das verbannt, im Display nur ersichtlich „Scannercode leider nicht erkannt“.

Dann räume innerlich auf, und zwar zur rechten Zeit, denn was dann wirklich übrig bleibt, ist Platz für freies Sein, alles gratis und auch ohne Krankenschein.

aus der Reihe Mensch

Der Perfide

Den Menschen näher mal beachtet
meist mit Neid und Missgunst trachtet
Um zu erreichen was er will
vertraut er auf das Mitgefühl

Emsig immer schön am Suchen
er möcht ein großes Stück vom Kuchen
doch jedenfalls wie man ihn kennt
dieses keinem and´ren gönnt

Sich selbst rückt er ins beste Licht
hofft seine Schwächen sieht man nicht
doch sie beim Nächsten zu vollstrecken
hilft eigene schnell zu verdecken

Gibt´s mir nicht´s dir nicht´s zu ergründen
muss man schnurstracks was erfinden
Zeigt sich verärgert tut als ob
legt falsche Spuren ganz salopp

Scheinfromm dann manipulieren
wer möcht nicht gern dazugehören
mit Arglist Öl ins Feuer gießen
dann wird die Ehrlichkeit gepriesen

Schön tun viel kommunizieren
denn viele möchten doch gern hören
was konform mit eig´nem Denken
die Wahrheit kann man sich doch schenken....

@ Nordwind