Gedichte über den Menschen - Seite 121

Zu Ostern wieder wunderbar,
lud alle ein die Frau Mama,
Kinder, Enkel, Anhang auch
füllten sich hier ihren Bauch.

O, sie liebt die Bande sehr,
drum kamen sie auch alle her.
Ihr zuliebe, mehr aus Zwang
und das schon viele Jahre lang.

Viel lieber säßen sie zu Haus
und ruhten sich mal richtig aus.
Doch niemand mag die Mama kränken.
Was würde sie denn sonst wohl denken?

Nach drei, vier turbulenten Stunden,
haben dann alle heim gefunden.
Mama ist nicht mehr gut drauf,
räumt müde ihre Wohnung auf.

Und der Papa denkt verdrossen,
an die Zeit, die grad´ verflossen.
Dieser Lärm im ganzen Haus,
kitzelt sein Zorn heraus.

Denn die Enkel, gar nicht bange,
zögerten auch gar nicht lange,
warfen Eier durch die Stube,
stellten auf den Kopf die Bude.

Die Eltern dieser frechen Brut,
fanden es wohl auch noch gut.
Kein Tadel kam aus ihrem Mund.
Sie lachten sich das Zwergfell wund.

Der Papa fasst einen Entschluss,
weil endlich was passieren muss.
„Im nächsten Jahr verreisen wir
und die Bagage die bleibt hier!“

© Sabine Brauer

Freundschaft

Welch wohlklingender Ton
So rein und zart
Zerbrechlich wie Glas

Doch wenn einmal gefunden
Ist sie stark wie ein Baum
Kein Sturm kann sie erschüttern

Offenes Ohr für jedes Leid
Wach sein für Verstecktes
Freude gemeinsam teilen

Zusammen lachen und weinen
Ernsthafte Gespräche
Albernheiten austauschen

Einfach nur Teilhaben
Da sein mit lieben Worten
Erkennen von Gemeinsamkeiten

Freundschaft ein Geschenk
Pflegen und behüten
Bewahren wie einen Schatz

© Ingelore Jung
2013

Message an TILLY BOESCHE-ZACHAROW


Ich folgte der staubigen Spur
meiner geliebten Ahnen.
Sie sagten: Sie ist tief genug,
sie bringt uns alle Glück!
Als sie den Segen verteilten,
lang wurde eisern geschwiegen.
Heimat ist woanders,
sie löse sich nebelsatt auf.
Mit meinen Tränen goß
ich ihre und meine Wurzeln,
sah den reich verzweigten
Blütenstand, hoch über den
weiten Wolken blitzte das
versprochene Sonnenland.
Ich erinnere mich vage,
kenne den Duft,
er schmeckt unmöglich süß.



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 21.05.2017)

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Ich bin so allein,
das kann doch nicht wahr sein
ich war mal freundlich und nett
doch jetzt bin ich böse und frech
ich wollte immer glücklich sein
doch jetzt bin ich ganz allein

ich denke oft an mein früheres Leben,
doch jetzt muss ich alles geben
ich liebe die alte Zeit,
doch ich bin noch nicht so weit
es war doch alles ganz toll
ja, ganz wundervoll

Ich bin so allein,
muss das denn sein?
Die Schule hat mich verändert
und das hat sich nie geändert
alle sind so unfair zu mir
was mache ich denn noch hier?

Ich komme damit nicht zurecht
und mir geht's seit Jahren schon schlecht
ich möchte so sein wie früher
doch jetzt verstecke ich mich hinter Büchern,
manche machen mich total fertig
und das ist doch ziemlich schmerzlich

ich bin so allein,
das wird aber nicht immer so sein
ich gebe nicht auf
so bin ich nicht drauf
ich werde es schaffen
und es wird auch klappen

zusammen werden du und ich zu zweit
die alte Zeit
niemals aufgeben
doch darüber reden
so wird es doch am besten sein
und ich bin dann nie mehr allein


© Lily .N. Hope