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Gedichte Über Mahnung - Seite 58


Die Rache der Natur

Dieses Gedicht ist Hayao Miyazaki gewidmet

Die Vergewaltigung

Unsere Mutter Erde ist übersät mit Narben,
Weil wir überall gierig nach ihren Schätzen graben.
Dabei übersehen wir ihren eigentlichen großen Schatz: die Natur,
Und zerstören ihre Vielfalt und Wunder für Bergbau und Monokultur.
Mehr Städte, mehr Industrie, mehr Straßen.
Schluss! Wir schon genug von ihr auffraßen.
Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, sondern ihr Untergang.
Und immer gewaltiger und tiefer wird vor uns der Abhang.
Wir setzen Kinder in eine Welt, deren Zukunft wir nur bangend erahnen
Und vor deren Katastrophen uns die Wissenschaftler seit Jahrzehnten warnen.
Wir wissen, dass wir uns radikal verändern müssen,
Aber wir alle hängen an unseren Genüssen.
Niemand möchte auf sein gewohntes schönes Leben verzichten
Und so übernimmt es Mutter Natur, über uns zu richten.
Wir können der Realität nicht entfliehen,
Sie wird ihre Schlinge nur noch fester ziehen.
Wir haben die Erde wie eine Pute ausgenommen.
Doch ihrer nahenden Rache können wir nicht entkommen.
Hört ihr die schmerzhaften Schreie der Erde? Sie brennt.
Wir müssen endlich einsehen: Wir sind nicht getrennt.
Wir haben nur diesen einen Lebensraum.
Die Erde ist wie ein gewaltiger Baum,
Von dessen Früchten wir alle täglich leben.
Aber wir müssen auch etwas zurückgeben.
Stattdessen nehmen wir die Natur immer weiter aus
Und unser Müll sammelt sich in unserem großen Haus:
Im Wald, im Meer, Erde und Luft, im All und sogar schon in unserem Blut.
Wir vergewaltigen die Werke der Schöpfung. Ich empfinde so viel Wut
Bei all der Respektlosigkeit vor der Natur und ihrer Pracht.
Aber jetzt erfahren wir alle ihre unzähmbare Macht.

Die Rache

Die am Wasser leben, sollten sich schnell Boote kaufen,
Denn ihre Orte werden immer öfter absaufen.
Und während die einen ertrinken, woanders die Flammen alles auffressen
Und die Menschen, die dort leben, können ihre Zukunftspläne dann vergessen.
Viele müssen vergiftetes Wasser trinken
Und ihre Lüfte nach Chemikalien stinken.
Im Sommer sieht man schreckliche Monsterstürme blitzen,
Die fürchterlich toben und die Landschaften aufschlitzen.
Und die Überlebenden in den Trümmern wühlen.
Und sie werden sich nirgendwo mehr sicher fühlen.
Unsere Kinder werden uns dafür in der Zukunft hassen,
Weil wir ihnen die Erde in diesem Zustand hinterlassen.
Und es hilft kein Jammern und auch kein Beten.
Wir bekommen keinen zweiten Planeten.
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Alle Jahre wieder

In Solidarität mit allen Einsatzkräften, die ihr Bestes tun, um in der Silvesternacht für Ordnung zu sorgen

Los geht's! Die Waffenkammern sind offen
Und wir können wieder gespannt hoffen.
Schnell den Hochprozentigen im Angebot kaufen.
Heute Nacht werden wir uns den Verstand wegsaufen.
Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Notaufnahme: es ist wieder die Zeit!
Raketen und Böller, groß und klein, und reichlich Alkohol. Alles ist bereit!
Die deutschen Innenstädte werden wieder zu Kriegsgebieten,
Aber niemand hat die Eier, diesen Wahnsinn zu verbieten.
Denn schließlich ist es Tradition, sich von Körperteilen zu trennen
Und jedes Jahr hunderte Euro für Feuerwerk zu verbrennen.
Die klugen Menschen sich zu Hause einschließen,
Während sich draußen die Verrückten beschießen.
Ist es nicht schön, wenn Jugendliche sich den Verstand wegsaufen
Und dann mit Böllern bewaffnet durch unsere Straßen laufen?
Ist es nicht schön zu seh'n, wenn Alkohol und Pyrotechnik zueinanderfinden
Und nach einem kurzen Knistern und einem lauten Knall Körperteile verschwinden?
Ist es nicht schön, wenn Raketen vor deinem Gesicht explodieren
Und dumme Jugendliche ihr Augenlicht für immer verlieren?
Oder der China-Böller das Letzte ist, was deine Ohren hören
Und deine kaputten, tauben Ohren dich danach nie wieder stören?
Ist es nicht schön zu sehen, wenn dein Auto lichterloh brennt
Und ein bunter Funkenregen dich von deinen Haaren trennt?
Raketen und Böller fliegen kreuz und quer,
Und die ganze Nacht hört man die Feuerwehr.
Überall sieht man blaue Lichter blinken.
Die Innenstädte im Chaos versinken.
Mit Böllern und Raketen bewaffnet geht's in die Schlacht.
Die Polizei kämpft mit Jugendgruppen die ganze Nacht.
Und das alles inmitten der fröhlich blitzenden Pracht.
In Berlin wird sogar die Feuerwehr beschossen,
Mit Böllern und farbenfroh leuchtenden Geschossen.
Ist das noch Feiern, oder schon ein Krieg?
Doch wer feiert hier am Ende den Sieg?
Die Notaufnahmen komplett voll.
Ach ja, Silvester ist doch toll!
Während die einen schon in ihrer Kotze liegen,
Woanders Raketen in Menschengruppen fliegen.
Die Städte in einem Nebel versinken
Und die Winde nach Chemikalien stinken.
Onkel Dieter, sturzbesoffen, fehlt die Hand.
So feiern wir das neue Jahr in Deutschland.
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