Punktlandung
©Hans Hartmut Karg
2017
Am Morgen zur Heilpraktikerin,
Sie kann gesundheitlich umsorgen,
Den Tag erleichtern mit viel Sinn –
Und trösten, wo zuvor nur Sorgen.
Sie therapiert und misst genau,
Was sie mit ihren Mitteln kann.
Sie ist halt eine gute Frau,
Weil sie auf Menschen sich besann.
Je mehr sie forscht, je mehr sie misst,
Desto mehr wird ihr schon gewahr,
Dass sie Bedrohliches da liest,
Was bisher kaum beim Kranken war.
Doch anders wird das nun erklärt,
Weil sie die Hoffnung speisen will.
Die Hoffnung bleibt ihr Standgefährt
Und Aufbauendes ihr wahres Ziel.
„Ich kann kaum Krankes bei Dir finden.
Ich wunder' mich: Du bist gesund!
Wir können alles überwinden,
Was bisher drohender Befund!“
Sie weiß, was Kranke hören wollen:
Erbauung, Tröstung – und Zuspruch!
Sie wollen aus den Krankenrollen,
Befreit vom Makel und von Ruch.
Der Patient hat schon begriffen:
Selbstheilungskräfte sind es auch,
Mit denen Krankes wir umschiffen
Und pflegen so den Seelenbauch.
„Ich habe längst Urlaub gemacht,
Wo Sonnenkraft ist bei den Größen
Und wo sich dann so über Nacht
Geschwülste vielleicht doch auflösen.
Das war in der Thermenregion,
Wo wir Gesundheit immer tanken
Und wo Italiens schönster Lohn
Uns lässt aus unserer Rolle wanken.“
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