Gedichte über Lustiges - Seite 740

Einst lebte in einem ganz hohen Turm
Prinzessin Gretel - die holde Frau,
es tobte grad ein gewaltiger Sturm.
Ich weiß es noch wie heut - haargenau.

Selbst die Hexen im dunklen Wald
ließ dieses Unwetter nicht kalt.
Nur Tschapuh, der böse Drache
sagte: „Das ich nicht laut lache,
hol mir die süße Gretel-Biene,
dass sie für mich kocht und mir diene.“
Durch die Höhlengänge schallt sein fieses Lachen,
er wird das wohl mit der Entführung so machen.

Zur gleichen Zeit im Gras
lag verträumt ein armer Ritter
und wurd vom Regen nass.
Er lächelte - gar nicht bitter -
träumt von der Holden in ihrem hohem Turm,
über seiner Nase tobt der irre Sturm.

Er ahnte nichts von der Gefahr,
er nahm nicht mal die Nässe wahr.
Verschläft in seinem süßen Traum
die Entführung der Prinzessin
aus ihrem behaglichen Raum.
Bis ein Frosch stupst ihn an sein Kinn:
„Du Schlafmütz, wach endlich auf,
die Gretel ist entführt, gestohlen.
Nun hilf ihr - komm schon hoch - lauf.“
Der Ritter tat wie ihm befohlen.

Vor der Drachenhöhle steht
der Ritter mit zitterndem Knie.
Hierhin führt sein Schicksalsweg,
fürs Lebensende viel zu früh.
Drinnen die Gretel leise weint.
Draußen der Ritter weise scheint:
„Höre Drache, du musst nun rasch heiraten.
In einer Höhle mit einem Frauenzimmer,
wilde Ehen gibt es bei uns nie und nimmer.“
Zu dieser List hatte der Frosch geraten.

In der Höhle - ein lautes Gebrüll:
„Nein, nimmer, nie - ich das niemals will.“
Mit einem Koffer in der Hand,
schreiend Tschapuh im Wald verschwand.
Dank dieser zauberhaften List
die Gretel nun in Freiheit ist.

Und zu diesem ach so glücklichen Schluss
bekam der Ritter einen süßen Kuss.
Allerdings - ER sie nun heiraten muss.
Der kluge Ritter – welch armer Tor -
ihm sein glückliches Lächeln gefror.


Belix Bahei 26.05.2017
belixbahei@hotmail.com

Mister „Leggins“


Er trägt auch einen bürgerlichen Namen
doch keiner wird nach diesem fragen,
seinen richtigen Namen will keiner wissen
und trotzdem schlafen alle ruhig in ihren Kissen,
„Leggins“ heißt er auf Grund seiner engen Hosen
kein einziges Mädchen möchte mit ihm
kosen oder gar schwofen,

als Dachkantenschrubber bzw. als Dachdecker
verdient er sein schwer erarbeitendes Geld,
die Dächer sind für ihn seine heile Welt,
er spielt mehr schlecht als recht Fußball
in der Brandenburger Kreisklasse,
er unterscheidet sich nicht von der großen Masse,

und schlägt er einmal eine gute Flanke oder einen Pass
dann meint er allen Ernstes, er wäre ein Fußballass,
oft spielt er auch die Position als Läufer
beim Feiern und Trinken ist er der größte Säufer,
es gibt Tage da kann ihn seine Verlobte nicht leiden,
denn er muss oft in allem übertreiben,

er hat auch sicher viele gute Seiten,
doch die können einem vielleicht auch Kummer bereiten,
auf keinen Fall sollte man ihn links liegen lassen,
er irrt sonst traurig und weinend durch die Berliner Gassen,
man hörte über den Buschfunk, er will sich in allen Dingen bessern,
„Leggins“ zählte auch nie zu den Menschenfressern…

hier sind wieder fünf Kleine




nicht einen freien Tag


auch am Wochenend muss er ran

Ja, den ganzen Monat hat er zutun,
täglich und so geht`s auch weiter,
kann auch am Wochenend nicht ausruhn,
er verschiebt da den Kalenderreiter.




Zuhörer waren halt Mangelware


zu interessant die jungen Jahre

Er richtet ja neuerdings Hunde ab,
ist fix und fertig von und schlapp,
wie er sagte, rennt stets hinterher,
Gehorsam beibringen sei halt schwer.




Fussball im dicken Nebel

aber kein Spielabbruch

Der Ball war drinnen da, keine Frage.
"Ich hab ihn man, wenn ich es sage!"
Der Linienrichter tastete sich heran,
gab dem Torwart recht und Abstoss dann.




was soll man davon halten


doch irgendwie schon frech?

Bettler kommen meist ja aus dem Süden,
wo`s warm ist, man tat mal studieren,
ein Pappschild vor so`m fetten, müden.
-Keiner darf hier hungern und frieren-



auf einer Tauschbörse

Tauschereien am Rande

"Wie alt?""Drei Tage nur!""Meine vier!"
"Egal, geht klar, dann reich mal rüber!"
"Sitz aber eng und meine?""Passt mir!"
"Wir ziehn eh ja noch ne Hose drüber!"

Höstermann beschreibt die Nordsee,
Mit Zeichenstift und mit Humor.
Die Touristen und die Möwen
Knöpft er sich mit viel Witz vor.

Skizzen sind von Hösti immer
Spaßig und voll Ironie-
Boshaft und gehässig wird er
Bei dem Zeichnen aber nie.

Schafe, Möwen und Seehunde
Zeichnet er mit frechem Stift;
Die Pointe in den Bildern
Immer voll ins Schwarze trifft.

Möwen kacken auf Touristen
Aus luft'ger Höhe frech herab -
Sieht man seine Bilder lacht man
Sich des öft' ren richtig schlapp.

Auf den Inseln ,an der Nordsee
Sieht man seine Bilder oft-
Sie bewirken bei Betrachtern
Manches Schmunzeln unverhofft.

Hösti zeichne munter weiter-
Groß ist dazu dein Talent;
Deine Bilder sind stets heiter-
Deine Möwen jeder kennt.