Gedichte über Lustiges - Seite 57

Der Spiegel ist eine schöne Erfindung,
reinsehen kostet manchmal Überwindung.
Morgens beim Aufstehn, struppelig und verschlafen,
möchte man ihn gerne zerschlagen.
Doch Aberglaube ist, wenn Spiegel zerbricht,
dann sieben Jahre das Glück kommt nicht.
Deshalb lässt man ihn heil, nur erst mal nicht daran verweil. Aber möchten wir dann aus dem Haus,
kommen wir ohne Spiegel nicht aus.
Das Gesicht gewaschen, Haare gekämmt,
sich jeder im Spiegel wieder erkennt.
Junge Leute mögen Ihn lieber,
doch Ältere sehen jede neue Falten wieder.
Auch wenn der Körper immer breiter,
geht der Ärger wieder weiter.
Nimmt sich vor, macht dann Diät,man sieht,
nimmt Kilos ab, wird Spiegel wieder geliebt.
Er ist der ehrlichste Geselle,
zeigt Menschen die Wahrheit auf die Schnelle.
Und dieser Wahrheit muss jeder sehen,
drum niemals achtlos daran vorüber gehen.
Besonders Frauen möchten nicht auf Ihn verzichten, mit Make up, Rouge und Lippenstift
verschönern sie davor Ihr Gesichtchen.
Ohne Spiegel könnten sie sich nicht sehen, darum
haben Frauen überall Spiegel stehen.

DER TRAUM

Heute Nacht träumte ich,
Ich hätte ein anderes Gesicht.
Schaute in einen Spiegel, und erkannte mich
nicht.
Wer war denn nur die fremde Frau?
Grüne Ohren und die Haare blau.
Eine dicke Warze die Nase zierte,
ging nicht mehr raus, weil ich mich
genierte.
Vor Schreck wurde ich rot wie eine
Tomate.
Mein Körper war braun wie Schokolade.
Ich schrie um Hilfe, mein Mann wachte
auf.
Er rüttele an meinem Arm,
und weckte mich,
nahm mich ganz sacht
und sagte: es ist Mitternacht.
War ich erleichtert, glaubte es kaum,
war froh, dass alles nur war EIN TRAUM.

Mein Kopf der schmerzt, ich bin so krank,
geh drum ins Bad, da hängt ein Schrank,
darauf ein Kreuz, ganz dunkelrot.
Ich fühl mich kraftlos, fast wie tot.

Den öffne ich und könnte wetten,
verbraucht hat jemand die Tabletten.
Ruf mir ein Taxi und fahr los,
zur Praxis Häberlein und Groß.

Der Doktor schaut mich ratlos an,
dann meint er nur noch: “Junger Mann,
sie leiden an Hypochondrie.“
Das glaubt mir doch mein Schätzchen nie.

Die denkt doch wieder, so wird’s sein.
Ich bilde mir ne Krankheit ein.
Da wird sie aber Klötzchen staunen,
Entschuldigung, wird sie leis raunen.

Sie lacht mir ins Gesicht rotzfrech:
“Mein lieber Mann hast du ein Pech.
Das ist ja schlimmer noch als Husten.“
So höre ich sie lauthals prusten.

Doch hoff ich, du wirst’s überleben,
drum werd ich dir nen Ratschlag geben.
Stripp ich für dich, dann schau mir zu,
dann bist du auch gesund im Nu.

Sah wie so oft in die Oase
gespannt auf Fotos von manchem
Dichter,
es ist schön zu seh´n deren
Gesichter.
So sieht man von wem es ist,
dies und das Gedicht.
Herr Adamitzki nahm
nun ab seine Maske,
was mich sehr überraschte.
Hab mich immer gefragt
wer dahiner steckt,
hat mich am Anfang etwas erschreckt.
Wer so toll schreibt muss sich doch
nicht verkleiden,
lernte ihn kennen durch ein
nettes Schreiben.
Bin jetzt sehr erfreut
dass er zeigt seine freundliche "Fratze."
Nein er musste sich keinesfalls
verstecken
hinter einer Maske.
Die Fratze mög´ er mir verzei´n,
es passte leider drauf
kein andrer Reim.