Gedichte über Lustiges - Seite 397

Der Oberst und mit ihm der Leutnant, Franz Müller,
sie gehen spazieren, man hat heute frei,
und dort in dem Stadtpark am Denkmal von Schiller,
da kommen die beiden durch Zufall vorbei.

Man kann es schlecht lesen, das Schildchen aus Messing.
"Det is der aus Dresden, der Freiherr von Lessing,
der Walzer von ihm, diese Mondscheinsonate,
da bin ick janz hin, dadruff stehe ick jrade.

Jenau wie der Rembrand, da bleibe ick liejen:
Wat gleicht wohl uf Erden dem Jägervergnüjen?
Ooch det von dem Joete, det kenn ick jenau:
O Donau so blau, janz in blau, janz in blau.

Ja, det is mein Leben! Ick frache mir nur,
wie't Menschen kann jeben janz ohne Kultur!?
Doch eens find ick Sünde, wer sowat jenießt,
wie der von dem Kinde det Obst runter schießt!

Der Leutnant, der sprach:"Ich steh eher auf Kino,
doch gestern, da war ich mal grad im Kasino,
da habe ich Bach und Tschaikowski gespielt,
ich hab mich im Innersten herrlich gefühlt."

"Ja, hat man mal erst mit dem Spielen bejonnen, -
ick hoffe nur Müller, Sie haben jewonnen!"

im Bericht:
keine besonderen Vorkommnisse

Ja, das Boot gab sich da alle Mühe,
und tat alles, um ihn einzuholen.
Die Motoren, gingen schon in die Knie,
denn volle Fahrt, war nur befohlen.

Doch`s Dienstboot, kam dem Ziel nicht näher.
Ganz im Gegenteil, man brach dann ab,
die Verfolgungjagd, er war halt zäher,
ja, und wie es aussah, nicht mal schlapp.

Saß er doch im Tretboot, ganz alleine,
ja, und er ging da wirklich arg zur Sache.
Denn er hatte sehr durchtrainierte Beine,
ganz zum Ärger halt, für die Küstenwache.

Welche nicht verlieren wollt, ihr Gesicht.
S`ging ja um die Ehre, von Vater Staat.
Drum stand auch nichts in einem Bericht,
von seiner beispielhaften Tretbootfahrt.

Und das Letzte, was man von ihm sah,
ja, mit Fernglas auch nur sehen konnt,
das war sein Mittelfinger, der oben war,
und ein winkender Gruss, vom Horizont.